Die Stadt

[Maron]

"Ausgangssperre? 10 Stunden am Tag? Mh...", wiederholte er leise und kippte sich eine Tasse Kaffee ein...wobei die Hälfte auf dem Boden landete. Nach dem ersten Schluck wischte er das Zeug natürlich gleich auf. "Ist immerhin noch mehr, als ich darf....und so viel länger bleiben wir ja neuerdings eh nicht draußen......"
Jap, spätestens jetzt stand fest, dass die ganze Sache eigentlich relativ an ihm vorbei ging. Dass diese 'Ausgangssperre' auch bedeutete, dass Gaya und Ithaniak die Schlacht hier in Radiant Garden wohl gewonnen hatten...und dass er - bei was auch immer er vorhatte - Probleme kriegen würde...das fiel ihm gerade gar nicht wirklich ein. Aber immerhin schaffte er es, sich weiterhin nichts wirklich anmerken zu lassen.

Nach der ersten Tasse kam Xurik runter. Wieso? Das war erstmal noch fraglich. Als würde er komplett hier her gehören..als wäre er vollkommen sichtbar und 'menschlich' lief er die Treppe runter und 'setzte' sich auf den Sessel.
Roy: "Was machst du denn hier?"
Xurik: "Ach, eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass die Ausgangssperre nichts daran ändert, dass du dein Schwert trainieren sollst. Was auch immer wieder in deinem Kopf vorgeht...irgendwann wirst du es wieder brauchen! Und das sollte doch wohl Grund genug dafür sein, das Schwert auch wieder zu wollen...anders kriegst du's ja nicht hin. Wenn du's nicht willst, wird es nicht gehorchen." Während er sprach hatte er sich zu Roy rübergelehnt, der inzwischen auf der Couch lümmelte...und ab dem Teil, was in seinem Kopf vorginge, hatte Xurik wirklich wieder so leise gesprochen, dass nur Roy es verstehen konnte.
Roy: "Ah..ja. Und wo..*gähn* soll das stattfinden? Ich darf nicht raus, wenn die mich sehen...vor allem wenn sie mich mit DIR sehen, hängen sie Dad gleich noch nen Monat an."
Xurik: "Das Haus ist doch groß genug...und wenn nicht huschen wir in den Keller von Merlins Haus. Da können wir uns auf jeden Fall auslassen. Nicht dass es jetzt schon viel zum 'auslassen' geben würde."
Roy: "Aha...schön...sag einfach bescheid...ehm...aber lass mir noch ne Stunde...mindestens." Mit diesen Worten stand er schon wieder von der Couch auf, ging noch mal in die Küche und goss noch mal Kaffee nach. Außerdem füllte er eine zweite Tasse, mit der er nach oben ins Zimmer von Riku und Shania verschwand.
Xurik: "...Und du willst jetzt den ganzen Tag hier unten bleiben, ja?", fragte er an Gracia gewandt und....grinste leicht.

[Kairi]

Mit leicht angesäuerter Miene sah Gracia zu Xurik. Das war wiedermal so typisch für den Niemand! Immer schön gemein sein und fies... und hämisch grinsen über das Unglück von Leuten, die ihm nie was getan haben. "Nein, Xurik, ich bleibe natürlich nicht den ganzen Tag hier unten. Aber mach dir keine Sorgen um mich, ich komme schon dort hin wo ich hin will." Ihr Blick zeigte ganz eindeutig was sie davon hielt, dass er so... wie konnte man es sagen... 'unwohlwollend' war.
Stumm wandte sie sich dann von ihm ab und sah weiter durch das Fenster nach draußen. Vor der Tür liefen Leute rum, die eindeutig, den Waffen nach, aus Ithaniak stammten... einige Feldherren... Gracia schluckte etwas. Es würde schwierig werden, für sie, raus zu gehen. Wenn diese Leute sie erkannten, und das würden sie Hundert prozentig, würde es haarig werden. Dann konnte sie praktisch direkt wieder nach Hause... obgleich sie keine Idee hatte, was daran so schlimm sein sollte. Der terror war ja sowieso überall.

[Maron]

Immer noch grinsend wandte Xurik sich ab und sah einfach nach vorne. "Es war nur eine normale Frage...ich kann nichts für mein Grinsen..." /"...Ja...das wäre ein herrlicher Streich...wenn sie drauf reinfallen würde.....wie könnte man es anstellen?"/ "Mh. Ich an deiner Stelle würde das Haus auch nicht verlassen...du tust gut dran, dich Roy anzuschließen. Hier im Viertel laufen momentan fast nur Leute aus Ithaniak rum."
Oben saß Roy stumm am Bett. Sah immer mal von seinem Vater weg, aus dem Fenster. /"Man...ich hab gedacht, eine Stunde ist schlimm...Chris dachte, ein Tag wär kaum auszuhalten...aber wenn schon eine Woche SO aussieht...was kann dann noch in den anderen kommen? ...Das will ich erst wissen, wenn Versus sich irgendwann selbst in die Zone gesperrt hat...der kann dadrin versauern...allgemein das Pack aus DWDNW.......wie komm ich an Versus ran? Die besch*** Portale funktionieren nicht....dass er hier auftaucht, ist unwahrscheinlich......"/
Nur zur Hälfte kehrte er irgendwann aus seinen Gedanken zurück...und murmelte: "Du solltest dich auch mal ausruhen...zumindest für einpaar Stunden..."

[Kairi]

Gracia: "Das ist aber doch wohl echt meine Sorge, oder, Xurik? Ich komme schon zurecht. Danke für deine Fürsorge und auch allgemein... warum verschwindest du jetzt nicht wieder und lässt mich in Ruhe?"

Shania zuckte nur etwas mit den Schultern. Nichtmal den Blick wandte sie von Riku ab. Nein... sie strich nur weiter zittrig über Rikus Hand. /"Alles wird gut... alles wird gut..."/ das war ihr Gedanke die ganze Zeit. "... Vielleicht... irgendwie... heute abend..." murmelte sie abwesend und seufzte etwas.

[Maron]

Ohne etwas zu sagen hob Xurik eine Augenbraue etwas an und stand vom Sessel auf. Einpaar Sekunden später sagte er: "Naja..normalerweise würde ich jetzt erst Recht nicht verschwinden...aber es gibt weitaus interessantere Dinge zu sehen, als die (verschluckt: Ex)Freundin vom Sohn meines Jemands. Von daher..." Damit löste er sich auf und war vermutlich irgendwo anders 'hingegangen'. Wahrscheinlich wieder nach oben...obwohl man ihm auch zutrauen könnte, dass er irgendwas anstellte, wodurch die Folter von Riku noch verlängert werden würde.

Roy sah Shania mit einem...wieder äußerst seltsamen Blick an. Wieder aus so vielen Komponenten gemischt. Irgendwann mischte sich der Gedanke, dass es auf jeden Fall besser wäre, wenn sie heute Abend/Nacht nicht wach wäre. Viel besser. Ansonsten würde sie ihn vielleicht noch aufhalten....und zu seinen Münztabletten wollte er nicht unbedingt gerne greifen.
Als er das nächste Mal aus dem Fenster sah, zischten zwei Jets vorbei. Aus Twilight Town, so wie sie aussahen...SEED Jets. Vielleicht war's Leons Truppe....die hier doch eher gebraucht wurde, als in der anderen Stadt. Es war ungewiss...genauso, wie alles im Moment...

[Kairi]

Kaum war Xurik endlich wieder verschwunden stieß Gracia einen langen Seufzer aus. Ihr Blick fiel wieder nach draußen. Wieder liefen einige Soldaten vorbei. Wieder waren es welche aus Ithaniak. Einen der beiden Soldaten... den kannte sie sogar. Früher einmal, war er in der Leibgarde ihres Vaters gewesen... einer von denen die sie immer begleitet hatte, egal wo sie hingegangen war... sie nie in ruhe gelassen hatten... Stumm trat sie einige Schritte vom Fenster zurück und sah zu Boden. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn sie sich für längere Zeit etwas veränderte... die Haare anders... vielleicht etwas färben und irgendwie anders tragen... viele kleine Zöpfe? Sie seufzte etwas. Dann wäre sie aber nichtmehr sie selbst. Etwas was sie... trotz allem nicht über sich bringen wollte und konnte. Schlimm genug sich hier verstecken zu müssen. Da wollte sie nicht auchnoch sich selbst so verändern, dass sie sich nichtmehr wiedererkannte... stumm schlich sie wieder die Treppe nach oben. Langsam... schneller als das ging es einfach nicht.

Unterdessen unten: Rikkus Zimmertür flog mit einem lauten Knall auf. "ICH HAB HUNGER!!!"
Oben lies Shania den Kopf aufs Bett fallen, neben die Hand von Riku, welche sie hielt... "Ich halt das nichtmehr aus..." flüsterte sie leise, atmete einmal tief durch... und stand dann, noch fertiger als vorher, wieder auf. Noch ein mitfühlender Blick auf Riku... dann verschwand sie nach draußen, ging an Gracia vorbei nach unten. "Kannst du dir nicht selber was zu essen machen?"
Rikku: "Doch, aber ich bin nunmal nicht in der Stimmung irgendetwas zu machen und überhaupt weiß ich niichtmal was alles da ist."
Shania: "Es ist nicht meine Aufgabe dir das Essen zu machen!"
Rikku: "Aber wenn du den anderen was zu Beißen machst, krieg ich doch sicher was ab..."
Shania: "..."
Rikku: "Danke." Damit verschwand sie wieder ins Zimmer.
Shania stützte sich mit einem Seufzen am Küchentisch ab. "Oh, Gott..." flüsterte sie leise, warf sich das Pony nach hinten und machte ein paar Kartoffel, Fleisch und Bohnen vom Vortag warm... auf die schnelle Art. "... Bitte Riku... komm wieder zu dir..." flüsterte sie wiederum. "Ich... kann mich nicht auchnoch... gegen... Rikku wehren... Ich kann nicht mehr..." sie schüttelte etwas den Kopf und stellte den Teller auf den Tisch. Schmiss - im wahrsten Sinne des Wortes - noch das Besteck hinterher und lies sich dann auf den Sessel fallen. Beine angezogen und unter das weite, graue T-Shirt gezogen... "Rikku..." 'rief' sie schließlich. Ohne nochmal aufzusehen.

[Maron]

Erst, als dieses...wahrlich nervige und mehr als taktlose Brüllen von Rikku an seine Ohren drang, war Roy wirklich mal wieder komplett aus den Gedanken gerissen. Seine Augen verengten sich und er sah zur Tür...als wäre sie es gewesen, die gerufen hatte. Zeitgleich tat ihm Shania auch wieder leid........was hinderte sie eigentlich daran, Rikku rauszuschmeißen? Wieder diese Frage...die Frau hatte doch nichts mehr hier zu suchen...sollte sie doch wieder bei Kairi und Co. einziehen...aber nicht hier! Es ging ihr doch eh alles am A**** vorbei...
Als Shania nach unten gegangen war, wandte sich sein Blick wieder direkt zu Riku. "Du musst wirklich bald wieder da raus...so schnell wie möglich....ich tu mein Bestes, versprochen. Weil...vielleicht kriegst du's ja mit...zumindest durch Xurik..Shania kann nicht mehr. Absolut nicht. Rikku...macht alles nur noch schwieriger.", nuschelte er leise und seufzte schließlich etwas. "Warum bist du eigentlich immer dann weg, wenn wir dich am meisten brauchen? Das...machst du jedes Mal..."
Xurik: "....Sehr rührend..können wir dann anfangen? Kannst es gerne hier machen, vielleicht hilft dir das ja sogar weiter."
Roy: "...Du bist abscheulich....wirklich wahr. Ich hab andere Dinge zu tun...falls du's nicht mitbekommen hast...."
Xurik: "Du kannst Shania auch nicht entlasten! Konzentrier dich einfach auf das Training und zieh zu dass das, was in deinem Kopf vorgeht, Erfolg hat!"
Roy: "Woher willst du wissen, dass irgendwas in meinem Kopf vorgeht?"
Xurik: "Weil ich leider der Niemand deines Vaters bin...weil du deinem Vater viel zu ähnlich bist und ich dir das deshalb haargenau anmerke? Los jetzt!"
Roy: "Vergiss es! Sieh zu, dass du hier bei Dad bleibst...ich komm gleich wieder." Damit verschwand er nach unten. Gracia sah er nur kurz an und tippelte dann die Treppe runter.
Neben Shania - neben dem Sessel - blieb er stehen. Sah einen Moment auf seine 'Mam' runter und umarmte sie schließlich von der Seite. Sie sollte zumindest ein bisschen Halt spüren...

[Kairi]

Irgendwie hatte Gracia es dann auch geschafft, wieder hoch zu kommen. Immernoch gebückt verschwand sie ins Zimmer und legte sich aufs Bett... Rücken entlasten. Stumm nahm sie dann die beiden Ketten ab und legte sie nebeneinander vor sich. Ohne auch nur eine einzige Regung zu zeigen betrachtete sie sie. Ob sie nun wirklich wieder darüber nachdachte war allerdings zu bezweifeln. Eher über die ganze mehr als verzwickte Situation.

Shania atmete tief durch und fasste mit einer Hand an Roys Unterarm , während sie den kopf etwas hob und sich ein Stück von ihm abwandte. Die Tränen zurückdrängte. "Es ist immer dasselbe... alles bricht zusammen und... genau da... ist niemand da..." flüsterte sie fast unverständlich und schüttelte den Kopf. Einige Momente vergingen, dann sah sie wieder zu Roy und schluckte. "Komm... Xurik... wartet nicht ewig um mit dir zu trainieren... ich... mach hier noch... alles... fertig. Vielleicht 'wacht Riku ja gleich auf'..." Stumm warf sie einen Blick durch das Haus und seufzte etwas, bevor sie sich aus Roys Umarmung löste, aufstand und zur Küche ging. Einmal wischte sie sich mit den unteren Zipfeln des T-Shirts, in welchem sie noch dünner aussah als normal, über das Gesicht... dann machte sie sich daran das nötigste aufzuräumen. Ihr Gedanke stand ihr im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht geschrieben. Entschlüsselte man ihn nicht, konnte man ihn sich denken: /"... Ich hätte nie gedacht, dass ich mich irgendwann wieder nach der Insel zurücksehne... Niemals... Aber... ich gehöre hier nicht her. Ich bin hier... so fehl am Platz wie ein Funken in der Eiswüste..."/

[Maron]

Wieso...sollte es ihn interessieren, dass Xurik nicht ewig warten würde? Der Typ war einfach nur unwichtig...genauso, wie dieses Training im Moment. Man konnte es ja nicht mal wirklich als 'Training' bezeichnen...es war eigentlich bloß blöde Überzeugungsarbeit, die man mit normalen Waffen nicht hätte... Egal...auf jeden Fall hatte Shania mit dem ersten Punkt...den man kaum verstanden hatte, Recht. Wenn es Schwierigkeiten gab, war nie jemand da....Und es wurde für ihn wieder sicherer, dass es nicht mehr lange so bleiben würde. Grade, als er Shanias Gedanken quasi ablesen konnte...
/"Dad...wach zumindest wieder ein bisschen auf...zeig ihr einfach, dass das gestern kein 'Armutszeugnis' war..."/ Mit diesem Gedanken machte er zumindest das Wohnzimmer schnell ordentlich und verschwand dann, widerwillig, nach oben. Xurik stand schon wieder ungeduldig, mit verschränkten Armen, an der Wand. "Du hörst wirklich auf niemanden, oder? Nicht auf mich...nicht auf Shania!"
Roy: "Wieso? Wenn ich nicht auf sie gehört hätte, wär ich jetzt nicht hier oben!"
Xurik: "...Mit einiger Verspätung!"
Roy: "Fünf Minuten!"
Xurik: "Fünf Minuten, die dir in dreifacher Menge angehängt werden, wenn das Trainings erst richtig losgeht! Jetzt hol das Ding...und halt dich am besten von Riku fern...du willst doch keinen Unfall riskieren." Letzteres sagte er wieder äußerst fies grinsend. Man konnte...schon sagen, dass er sowas wie der 'böse Vater' war...im wahrsten Sinne...
Trotzig tat Roy schließlich, was er wollte. Nicht unbedingt gerne aber naja...

Irgendwie verging der Tag dann doch noch. Eine Stunde Training...danach wieder rumsitzen und nachdenken. Zeitweise bei Riku...dann irgendwann im eigenen Zimmer. Am Abend - sozusagen kurz vorm Schlafengehen - hatte er noch Gracias Verband gewechselt (/abgenommen?) und die Narben mit seinem Heilgel eingerieben. Zwar gedanklich abwesend aber dennoch ganz ruhig und vorsichtig. Kurz danach rief schon das Bett....das er aber nach etwas mehr als zwei Stunden schon wieder verließ. Leise wie ein Schatten machte er sich wieder soweit fertig, schlich aus dem Zimmer und schließlich nach unten. Durch die Fenster schien lediglich das Licht einer Laterne...durch das man aber dennoch nicht gerade viel im Raum sehen konnte.....

[Kairi]

Es waren nur wage Schemen, die Gracia erkennen konnte, als sie aufsah. Schon seit einer knappen Stunde saß sie, vollkommen angezogen unten neben der Tür und dachte nach. In vollkommener Ruhe, Stille, Dunkelheit. Niemand der da war um sie zu stören...
umso verwunderter war sie, als sie auf einmal.. nun ja... Schemen auftauchten. Um genau zu sein nur eine Scheme... lautlos drückte sie sich an der Wand hinter ihr hoch und sah dort hin... Erst nach einigen Minuten konnte sie die weißen Haare und die weiße Hose erahnen... genauso wie die weißen Ärmel... Ihr Gesichtsausdruck verfestigte sich etwas. Was wollte er mitten in der Nacht hier??
Stumm beobachtete sie weiter, was er tat... Irgendwann kam er dann auf sie zu, zur Tür. Gracia blieb wie zur Mumie erstarrt stehen und sah ihm zu... bis er direkt neben ihr war und eine Hand auf den Türknauf legte. Erst dann hob sie ihren eigenen Arm und legte ihre Hand auf die seine, welche am Knauf lag. "... Hältst du es für gut alleine durch die Nacht... die Dunkelheit zu spazieren..." Ihre Stimme war ausdruckslos... fast schon etwas kühl... konnte sie ernsthaft glauben, dass es ihm wieder um die Dunkelheit ging? "...Roy?" Erst bei seinem Namen, sah sie zu ihm auf. Direkt in seine grünen Augen. Und in ihren Blauen, war ein kurzes, durchdringendes Blitzen zu erkennen.

[Maron]

Roys Herz setzte glatt einen Schlag aus, als Gracia ihre Hand auf seine gelegt hatte....er schien sie wirklich absolut nicht bemerkt zu haben. Ihre fast schon kühl klingenden Worte und schließlich dieser durchdringende Blick...beides war...in dem Moment wirklich....wie konnte man es sagen? Seltsam...'aufhaltend'.
Wenige Augenblicke später wandte er sich von ihr ab. Sah nur noch die Tür...und für einen kurzen Moment den Knauf, auf dem seine und sozusagen auch ihre Hand lag. "...Die Dunkelheit ist heute Nacht mein einziger Verbündeter. Es ist vielleicht nicht klug, in ihr zu wandeln....aber sie ist für das, was ich tun will, die einzige Hilfe, die ich hab." Er atmete einmal etwas tiefer durch, wandte den Blick doch noch mal kurz zu Gracia. "Fass es nicht negativ auf...aber im Licht bin ich momentan nur ein Verbrecher, der nichts außer einem Besuch in der Zone oder den sofortigen Tod erreichen würde. Aber...ich muss die Sache nun mal allein durchziehen. Tut mir Leid." Mit diesen Worten holte er mit der 'freien' Hand ein kleines Säckchen aus seiner Hosentasche. Was da wieder drin war, wusste außer ihm keiner. Selbst Chris würde es nicht wissen....
Erneut einpaar Sekunden später schüttelte er leicht den Kopf...und zog seine Hand vom Türknauf und damit unter ihrer vor. "Du würdest mich nicht einfach gehen lassen...oder? ...Es geht um Dad. Er muss frühzeitig aus der Zone...wenn sowas wie gestern noch öfter passiert..will ich mir die Folgen nicht ausmalen. Nicht für ihn und auch nicht für Shania. Er muss einfach aufwachen und ich...ich werde herausfinden, wie. Ich hab ihm die Strafe erst eingehandelt...das bin ich Dad schuldig."

[Kairi]

"Das ist nicht das, auf was ich hinaus will, Roy." sagte Gracia mit einem leicht schneidenden Unterton. "Ich verstehe, ja was du machen willst, und DASS du es machen willst. Das ist mir durchaus klar. Ich würde es nicht anders machen, ABER: Ich bin der Meinung, dass gerade DU nicht alleine durch die Dunkelheit rennen solltest. Und schon garnicht in einer Welt, die mit 'feindlichen Soldaten' besetzt ist und noch weniger zu einer Zeit die sich AUSGANGSSPERRE nennt." Sie schüttelte etwas den Kopf und seufzte. "Und erspar uns bitte solche schlauen Sprüche wie 'Die Dunkelheit ist mein einziger Verbündeter, meine einzige Hilfe' und 'Ich muss das alleine machen'. Du weißt genauso gut wie ich, dass die Dunkelheit weder ein wertvoller Verbündeter, noch deine einzige Hilfe ist. Und was die Sache mit dem Licht angeht... dass du dort ein gesuchter Schwerverbrecher bist... das bist du in der Dunkelheit auch. Ein gesuchter Serienmörder, könnte man auch sagen, wenn du es so willst. Als hochgefährlich eingestuft und praktisch vogelfrei. Gib dich nicht der falschen Illusion hin, dass die Soldaten dich laufen lassen, nur weil es Nacht ist. ... Gut... damit hätten wir das geklärt." Sie verdrehte etwas die Augen und sah an ihm runter. sofort fiel ihr das Säckchen ins Auge, da es etwas glänzte. Ihr Blick wurde etwas finsterer. "... Und wag es dir nicht, mich zu blenden. Ich schwöre dir, du wirst es bereuen." hing sie noch hinten dran, bevor sie sich zwischen ihn und die Tür drängelte, diese einen Spalt weit öffnete und nach draußen spähte. Ein herbstlicher, recht kühler Wind wehte und die Laternen flackerten etwas. Sie sah wieder zu ihm auf und fragte unschuldig, "So... noch irgendwelche letzten Worte bevor ich dir zeige, dass die Dunkelheit ein Verbündeter ist auf den du sch**** kannst und er keinen echten Freund ersetzt? ... Nein? ... Gut. Dann hör auf mit dem Gelaber und fang endlich an. Uns rennt die Zeit davon."

[Maron]

Komplett stumm, jedoch mit direktem Blick auf Gracia, hörte er ihren Worten zu...wiederlegte allerdings auch wieder einpaar. Nur im Kopf versteht sich. Seinen...fast schon neutralen Blick dabei hätte man durchaus auch als Provokation ansehen können. /"Jaja...in der Dunkelheit werd ich auch gesucht...sie lassen mich nicht gehen, nur weil es Nacht ist...aber sie kriegen mich in eben dieser nicht. Das ist mein Vorteil."/ An einer Stelle, nämlich der wo sie ihn vor dem Blenden warnte, sah er flüchtig auf das Säckchen in seiner Hand und schüttelte leicht den Kopf. /"Das ist kein Blendstaub..."/
Schließlich fragte sie ihn mehr oder weniger, ob es losgehen konnte. Oh ja...das auf jeden Fall! Letzte Worte hatte er 'natürlich' nicht. Eher noch griff er mit der anderen Hand in das Säckchen, ging 'vorsichtig' an Gracia vorbei und schon im nächsten Moment flog eine Hand voll Pulver in die kühle Luft...Nebel zog langsam, wie in Natura, auf. Was, wenn man bedachte, dass mindestens ein Nachtwächter durch die Straßen schlicht, ein großer Vorteil sein würde.
Wirklich wahr gekonnt schlich er, nahe bei den Häuserwänden, Richtung Ende des Stadtviertels. Das Ziel war klar...das Viertel, in dem die höheren Offiziere aus Gaya und Ithaniak waren...von denen würden sicher schon einpaar Infos ausgehen...oder aber von ihren Einsatzbefehlen. Immerhin war ja nicht mal 100% sicher, dass Versus in Ithaniak war...schließlich war er nicht der Typ König, der einfach andere machen ließ....

[Kairi]

Ohne großno etwas zu sagen, schlich Gracia Roy hinterher. Da und dort wich sie den Lichtkegeln einiger Laternen aus... dann schlug es 11. Ihr Blick glitt zum Himmel, wo die Sterne strahlten... dann gingen die Laternen flackernd aus und einige bewegliche Scheinwerfer, Suchscheinwerfer gingen an ihrer Stelle an. Stumm sah Gracia auf diese und drückte sich fest an die Wand, als einer von ihnen ganz nah an der Hauswand entlangstrahlte. Durch den 'künstlichen dunklen nebel' hindurch. /"Das macht die Sache schwieriger..."/ Sie schlich sich an ihm vorbei, rannte lautlos auf die andere Seite der Gasse und schlich dort weiter. Ab Richtung Stadtrand, wo die Zelte aufgestellt waren in welchen die hohen Generäle nächtigten.

Stumm versteckte sie sich, dort angekommen, in einer Nische, während eine der vielen Zweimannpatroillen vorbei liefen. Dann flüsterte sie, "Geh du vor. Ich folge dir unauffällig."

[Maron]

Einer Maus oder einem Schatten gleich schlich Roy weiter durch die Dunkelheite. Die Scheinwerfer, die um 23 Uhr anfingen, anstelle der Laternen zu leuchten, brachten ihn nur für einen kurzen Moment etwas aus der Ruhe. Irgendwie kamen sie dann doch zum Stadtrand. Die Zelte der Generäle in 'greifbarer' Nähe. Wegen einer der Patrouillen musste das weitere Fortkommen - oder besser gesagt das Einsehen der Berichte - noch 'kurz' warten. In dieser Zeit stellte Roy sich ernsthaft die Frage, wie lange es her war, dass er so 'lange' und intensiv herumgeschlichen war...
Dann war endlich 'freie Fahrt'. Leise und doch flink schlich er zu einem der Zelte, sah noch mal schnell um sich, bedeutete Gracia mit einem trotz des Nebels gut sichtbaren Handzeichen, dass sie noch da bleiben sollte, wo sie war...und schlüpfte dann rein. Nichts...keine Dokumente. Nicht offen liegend, nicht in irgendeiner Tasche. Von draußen kam wieder ein Scheinwerfer näher. Er musste zusehen, dass er keinen unnötigen Schatten schmiss...den würde man auf jeden Fall sehen....
Wie auch immer er es angestellt hatte...wo auch immer er sich in dem Ding versteckt hatte...es war gut gelaufen. Weder er noch Gracia draußen waren gesehen worden. Also weiter ins nächste Zelt...was scheinbar das Richtige war. Es lagen mehrere, ganz neue Papiere auf eine Art Tisch. Und was für ein 'Glück'...die Idioten von draußen würden sogar Licht zum 'Lesen' spenden! /"Bla...Befehl zur Belagerung Radiant Gardens...Akzeptierter Durchsuchungsbefehl für das westliche Viertel......bla...ah! Kampfbericht aus Agrabah und Traverse.....bla..bla...König Noctis zieht sich für weitere strategische Planungen für einpaar Tage nach Ithaniak zurück...Kampfaktionen werden vorerst eingestellt, Einheiten bleiben jedoch in ständiger Bereitschaft....bla..."/
Haargenauso, wie er die Papiere aufgehoben hatte, gelegte er sie anschließend wieder hin...es würde gar nicht auffallen, dass jemand hier war. Wieder draußen huschte er mow zu Gracia zurück...doch gerade, als sie wieder Richtung Heimat pirschen wollten, kamen aus zwei Richtungen die Scheinwerfer. Ihrer Zielrichtung und von 'Hinten'. Sie könnten einen großen Umweg zurück gehen..wohl das einzig Gescheite, wenn man sich die Situation ansah....aber dafür mussten sie auch erstmal an einem der Zweiertrupps vorbei. An dem hinteren. Der Vorne schien sich jetzt am Tor zwischen den Vierteln festgesetzt zu haben...da würden sie nicht durch kommen.
Lautlos zog er sich 'rückwärts' die Wand hinter ihm hoch. Gracia hinterher. Auf ihr - vor den Handscheinwerfern vorerst sicher - schlichen sie der hinteren Patrouille mehr oder weniger entgegen...dass die nicht mal daran dachte, den Scheinwerfer ein bisschen zu haben, war ein großer Vorteil. Doch in dem Moment, in dem die Mauer zu Ende war und die beiden wieder runter mussten, um weiter zu kommen, drehten sich die zwei Gaya-Soldaten um. Wie durch ein Wunder waren Roy und Gracia zum einen relativ außer 'Sichtweite' und zum anderen hielt der Nebel immer noch an. Trotzdem war das Schicksal nicht gut Freund...die Patrouille 'verfolgte' die beiden...wohl eher unbeabsichtigt aber sie tat es. Bis in eine Sackgasse...denn in den eigentlichen 'Weg' konnten sie wegen einer weiteren 'feindlichen Gruppe' auch nicht einbiegen.
Der einzige 'Ausweg' war eine Tür...die in die Mauer eingelassen war. Sie stand einen Spalt offen...allerdings merkte man gleich, dass sie auch nirgendwo wirklich hinführte.......aber sie würde zumindest Schutz bieten..dass sie nicht gesehen werden würden. Roy zerrte Gracia also quasi mit sich in durch diese Tür...die sich leider knarrend schloss....umsonst....
Soldat 1: "Da war grad was!"
Soldat 2: "Jemand ist in der Abstellkammer!" Beide flüsterten nur...und kamen auf die Kammer zu....

[Kairi]

Fest an die Wand hinter sich gepresst lauschte Gracia nach den Wachen draußen. Es roch nach Putzzeug. Es standen Eimer herum... und Lappen... und ein stinkender Wischmob hing ihr ins Gesicht, den sie mehr oder weniger böse funkelnd anstarrte. Flach atmete sie während die wachen näher kamen... sie konnte ihre Schritte hören... eins konnte sie mit Sicherheit sagen... das war niemand aus Ithaniak. Die gingen nicht ohne gerüstete Stiefel auf Patroille. Schon allein, weil es sich in ihrer Heimat nunmal nicht schickte.
Langsam und vorsichtig hörte sie die beiden näher kommen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie würden sie entdecken... Sie hatten keine Ausrede, sie würden sofort ausgeliefert werden... dann würde man sie erkennen und... Sie wollte sich diese Schande garnicht vorstellen. Eher würde sie sich selbst das leben nehmen, als sich vor ihrem ganzen Volk, ihrer Familie... VERSUS diese Blöße zu geben! Ein Schauer lief ihr über den Rücken, während sie die Augen schloss und zittrig, fieberhaft nach einer Ausrede suchte. Immer die näher kommenden Schritte der Wachen in den Ohren...

... dann war sie da. Mehr oder weniger erschrocken sah Gracia auf und zu Roy vor sich. Er war kaum einen Meter entfernt, an die Wand hinter ihm gedrückt, so eng war diese... hinter eine Tür verborgene, Nische. Was würde passieren, wenn... Nein, das war doch blöd! Was wenn es doch Leute aus Ithaniak waren und sie erkannnten und... Sie sah sich schon, wie sie ihren eigenen Scheiterhaufen auf dem Marktplatz von Lasyra aufschüttete. Als Ehebrecherin... Die, die Schande über die Königsfamilie und ganz Ithaniak gebracht hatte... .... WAS MACHTE SIE ÜBERHAUPT HIER??!! Ausgerechnet um diese Uhrzeit in einer Abstellkammer für Putzzeug zusammen mit einem jungen Mann, der so viele Morde begangen hatte, dass er sich selbst wohl nichtmehr dran erinnern konnte und sie selbst auch schon umgebracht und mehr als einmal gefoltert hatte?!!! Innerlich schlug sie sich die Hand vor die Stirn. Das alles war ein Grund sich sofort die Kugel zu geben... oder das Schwert. ... .... Das war immernoch stilvoller.

Nurnoch wenige Meter waren die bedrohlichen Schritte der Männer nun entfernt. Kälte stieg in ihr hoch. Gleich... das würde das Ende sein... sie würde sterben... so wie vor 4 Monaten und...
NEIN! Das würde sie nicht tun!

Ohne weitere Vorwarnungen oder irgendetwas zu sagen oder überhaupt nochmal darüber nachzudenken, stieß sie sich von der Wand ab und schmiss sich Roy um den Hals. Schnell führte sie seine Hände um sie, an ihren Gürtel, die Hose...
Ihre eigenen Hände wanderten unter seinen Pulli, bis zu den Schultern hoch, während sie sich an ihn drückte und... wild, leidenschaftlich küsste. Richtig küsste. Sie zog sich etwas an ihm hoch und seufzte (/'stöhnte'?) leise auf.
...
Kurz darauf ging die Tür vorsichtig auf, leise quietschend...

[Maron]

Die letzten Paar Sekunden bevor die Soldaten quasi vor der Tür standen, hatte Roys Herz mehrere Schläge einfach ausgesetzt. Während das bisschen, was noch funktionierte, nach irgendeiner SICHEREN Abhilfe suchte....klar, er könnte ein Portal machen...aber wo würde es hinführen und vor allem...wie lange würde es dauern, bis sie wieder in Radiant Garden waren? Oder überhaupt irgendwo, wo sie 'sicher' waren...
...
Die Sache würde gleich auffliegen...vielleicht sollten sie..oder zumindest er schon mal anfangen, sich mit dem Tod abzufinden?
...
Plötzlich warf Gracia sich ihm um den Hals. Führte seine Hände an ihren Gürtel...fasste selbst unter seinen Pulli, drückte sich an ihn und...
An dem 'Plan' gab es nicht viel zu verstehen und es war auch ausnahmsweise Mal nicht so, dass es viel 'Überwindung' kostete, einfach mitzuspielen. Obwohl es...ja nun wirklich nicht gerade das Übliche war. Absolut nicht.
Während er ihren Kuss mit (annähernd) derselben Leidenschaft erwiderte, strich er mit einer Hand sanft und doch 'auf die Sache passend' ihren Rücken hoch - natürlich darauf bedacht, die Narben zu umgehen - bis zum Hals. Als seine Hand bei diesem angelangt war, hatte sich Gracia an ihm ein Stück nach oben gezogen....
...
Leise quitschend ging die Tür auf. Langsam und doch...durch den Lichtkegel, ziemlich plötzlich. Mehr Zeit hätten sie sich trotzdem nicht unbedingt lassen sollen...
Die Augen von einem der Soldaten weiteten sich bei dem 'flüchtigen' Anblick etwas...während der andere grinsend fragte: "Was macht ihr denn hier, wenn man fragen darf??". Genau in dem Moment schienen, laut seiner Auffassung, diese Teenager endlich richtig mitbekommen zu haben, dass jemand da war. Roys eben erst wieder richtig aufgegangenen Augen verengten sich sofort wieder ein Stück...hauptsächlich wegen dem Licht. Seine Hände waren schon wieder bei ihm...Gracia war spürförmlich von ihm weggesprengt.
Sie hatten wirklich Glück mit dieser...seltsamen Schattengebung in dieser engen Kammer...selbst wenn diese Soldaten die engsten Vertraute von Versus wären..oder direkte Suchbeauftragte...war es schier unmöglich einen der beiden zu erkennen....


(Ja, es ist zu spät für mich für sowas. Ja, ich kann das nicht. Ja, ich hab fast alles wiederholt. Ja, du darfst den Rest krakeln xD)

[Kairi]

Hastig atmend, wirklich als wäre sie unglaublich erschrocken, sah Gracia zu den beiden Männern. Offiziere... wahrscheinlich nur auf einem Spaziergang durchs Viertel um frische Luft zu schnappen. "... I... ich... w... wir... äh... Es ist nicht so wie sie denken!" Blabberte sie hastig los, zog ihr Top ein Stück runter und warf ihre Haare mit der Hand nach hinten. 'Völlig durch den Wind' sah sie nach unten, suchte nach Worten... 'Schamesröte' flog ihr aufs Gesicht...
Die beiden lachten herzhaft. "Ja, ja, schon klar ihr beiden Nachtschwärmer..." Er stemmte grinsend beide Arme in die Seite.
Gracia: "Es war wirklich nichts! ... Oh, bitte, wenn mein Vater davon erfährt, er wird..." ängstlich- verzweifelt sah sie um sich und seufzte. "... Ich schätze ihr wollt uns jetzt die Eisen anlegen, oder?" Sie schob ihre Unterlippe über die Oberlippe und sah mir unwiederstehlich traurigen Blick zu ihm hoch, während sie ihm die Hände hinhielt.
Wieder lachte der Offizier. "Quatsch. Glaub mir, Kleine mit guten Sachen kann man nicht früh genug anfangen." Er zwinkerte etwas. "Also... wir drücken bei euch mal ein Auge zu... geht nach Hause und macht es im Bett... ist bequemer und einfacher beim ersten Mal, okay?" Er grinste etwas. Gracia sah ihn erstaunt an und schenkte ihm dann ein unglaublich erleichtertes, glückliches, freundliches Lächeln. "Danke, oh danke!!" freute sie sich und sah zu Roy zurück, "Komm, Liam!" Sie zog Roy, den sie kurzerhand in Liam umbenannt hatte, mit sich raus... jedoch legte ihm einer der Soldaten eine Hand auf die Schulter und hielt ihn etwas zurück. Gracia sah etwas erschrocken zurück zu den beiden.
Der Soldat jedoch beugte sich nur grinsend ein Stück zu ihm runter und riet, "Und geh nicht so hart ran mit ihr... Bleib ruhig und 'taktvoll'... immer sanft. Blos nicht ruckartig und immer vorsichtig. Bei soeinem zierlichen, hübschen Persönchen wie ihr, ganz besonders." Ihr lachte etwas. "Du schaffst das, Kleiner." damit schubbste er ihn ein Stück von sich weg, zu Gracia, welche ihn an die Hand faste und ihn mit sich zog.

Hinter ihnen hörte sie das leise Lachen der Soldaten... die selbst konnte sich ein breites Lächeln auch nicht verkneifen.

[Maron]

Es war...wohl kaum verwunderlich, dass Roy bei dem 'Gespräch' nachdem sie...'erwischt' worden waren in tiefes Schweigen verfiel. Immerhin zeigte er sich nach außen hin so...wie man sich eben nach sowas wohl fühlte...ein 'bisschen' peinlich berührt und sowas halt. Aber auch - so wie Gracia - ängstlich...immerhin war Ausgangssperre und allgemein waren das ja 'feindliche' Soldaten. Umso erleichterter war/tat er, als es hieß, dass sie ein Auge zudrücken würden.....allerdings hätten die 'Ratschläge' nun wirklich nicht sein müssen. Zumindest innerlich verzog sich sein Gesicht etwas...
'Liam'...was für ein toller Name *hust*. Immer noch stumm nickte er den Männern 'dankend' zu und ging einpaar Schritte mit Gracia..bis einer der beiden die Hand auf seine Schulter legte. Nicht doch...die Blindfische hatten ihn doch noch erkannt.....wieder setzte ein Schlag seines Herzens aus.....

Puh...wieder nur so ein...unnötiger Tipp. Innerlich schlug Roy sich die Hand vors Gesicht und verzog dieses erneut. Für was...und wie blöd hielten ihn die Leute eigentlich? Aber gut...einfach leicht nicken...und vor allem weiterhin nicht auffallen.
Wieder fühlte er sich unheimlich erleichtert, als der Kerl ihn Richtung Gracia schubste und sie seine Hand nahm. Jetzt bloß weg hier...weg von diesem Lager..weg von diesem Gelächter und vor allem: Zumindest für heute raus aus der Gefahrenzone...
Im sich langsam lichtenden Nebel gingen sie dann zurück. Relativ ruhig. Ohne die Hand des anderen loszulassen. Nachdem sie das Lager verlassen hatten, hatte sich auch in seinem Gesicht ein Lächeln - wenngleich nur ein Kleines - ausgebreitet. Was aber wohl auch eher auf die aktuelle Tatsache zu beziehen war, als auf das vorhin...Sämtliche Regungen diesbezüglich blieben eher im Verborgenen...

Einpaar Minuten später waren sie wieder zuhause. Kaum war er ins dunkle Wohnzimmer getreten, rückte er zur Seite an die Wand. Gracia immer noch an der Hand...zog er sie im nächsten Moment vor sich, so dass sie quasi an ihm lehnte. Sein linker Arm schlang sich um ihren Bauch..hielt sie damit mow fest.
"Auf das Licht kann man sich immer verlassen...das hast du bewiesen. Dafür danke ich dir. Allerdings..." Mit jedem Wort hatte er sich ein kleines Stück nach unten 'gebeugt' bis er fast auf ihrer Höhe war. Bei seinem letzten Wort drehte er sie mit einer schnellen (aber nicht rückenschädigenden) Bewegung zu sich um. "...würde ich es diesem Licht sehr übel nehmen, wenn es mich mit dem, was diese Gayawachen von sich gegeben haben, aufziehen würde."
Ruhig sah er im halbdunkeln - weil ja von draußen immer noch Scheinwerfer ein bisschen Licht spendeten - in ihre Augen. Bis er einpaar Sekunden später den Blick ein Stück senkte...auf ihre Ketten. Um genau zu sein auf die, an der ihr Ehering ring. Im nächsten Augenblick legte er ihr eine Hand an die Wange. Strich einmal kurz über diese und gab ihr im nächsten Moment einen Kuss...auf die Stirn.
"Ich liebe dich..." Er hatte ja sowieso schon leise gesprochen...aber diese Worte hatte man selbst aus nähster Nähe kaum verstanden. An deren Anschluss war es fast so, als wäre er in der Dunkelheit verschwunden...so schnell war er weg. Man hörte nicht einen einzigen Schritt. Nicht hier unten, nicht auf der Treppe...nirgends.
Keine zwei Minuten später lag er schon im Bett...die Arme unter dem Kopf verschränkt. An Schlaf war trotz der eigentlichen Müdigkeit noch nicht zu denken...erstmal noch nicht.

[Kairi]

Irgendwie, das konnte sie einfach nicht leugnen, fand sie die ganze Aktion eben... jetzt beim Nachdenken doch ziemlich... ja... amüsant. Wie wundervoll dumm und unüberlegt die ganze Aktion gewesen war... und dann auchnoch diese schlauen Tipps der Wachen für Roy... sie konnte sich dieses breite Grinsen über die allgemeine Situation eben wirklich nicht verkneifen.
Glücklicherweise wurde es jedoch auf dem Heimweg schwächer. Deutlich schwächer und verwandelte sich irgendwie auch in ein zufriedenes Lächeln. Zufrieden über die geglückte Aktion eben, dass sie noch lebten, dass sie jetzt zusammen Heim liefen... dass ihre Hand in seiner lag und sie sich fest umschlossen...

Erst als sie dann zuhause ankamen, er zur Seite ging und mit sich zog... erst dann verflogen die letzten, lachenden Hintergedanken. Irgendwie flog Aufregung in ihr hoch... Angst? Wovor denn? Weil es dunkel war und...
Unwillkürlich spannte sich ihr Bauch an, als Roy sie an diesem festhielt und leise flüsterte... Worte des Dankes... und die versteckte Bitte sich nicht über die Worte des Gayasoldaten lustig zu machen. Innerlich lachte sie etwas. Hätte sie das machen wollen, hätte sie das schon auf der Straße gemacht. Und nicht erst hier... hier bekam man ja notfalls noch Ärger, wenn man zu laut kicherte...
Dann zog er sie zu sich rum. Schnell. Und ehe sie sich versah, stand sie schon vor ihm und sah zu ihm hoch. In seine grünen Augen... diesmal ohne sich zu erschrecken. Es war zwar dunkel, aber... irgendetwas hielt sie davon ab sich wieder ängstlich abzuwenden. Nein... diesmal nicht. Sein Blick wanderte auf ihre Brust, zu den Ketten... auf den Ehering...
Ihre Eingeweide schnürten sich zusammen, als er schließlich die Hand an ihre Wange legte, sie seine Lippen auf der Stirn spürte und er... diese leisen Worte flüsterte... Sie verstand sie, sehr gut sogar, nur... wie musste es sich wohl anfühlen, zu Wollen, aber nicht zu Dürfen? ... Es musst furchtbar sein zu wissen, dass sie... eigentlich jemand anderem gehörte? Wie viel einfacher wäre alles, wenn es so wäre wie vorher... ohne diesen Ring...? Was wäre jetzt passiert, würde dieser Ring nicht an ihrem Hals hängen? ... Dann würde sie niemand anderem gehören...

Kurz darauf war er verschwunden und Gracia blieb allein in der Dunkelheit des Zimmers zurück. Erdrückend... Zerquetschend... Stumm sah sie auf den Ring hinab. Ausdruckslos. Wie viel konnte ein einfaches Stück Edelmetall verändern? ... Wie viel einfacher wäre alles, ohne ihn...?
Stumm schlich sie ebenfalls hoch. Das ganze Gesicht wieder ausdruckslos, machte sie sich fertig, kämmte die Haare und warf sie sich über die Schulter, so dass niemand ihr Gesicht von der linken Seite sehen konnte, wenn sie mit gesenktem Kopf an ihm vorbei ging.
Ohne noch ein Wort zu sagen, legte sie sich dann ins Bett. Mit dem Rücken zu ihm murmelte sie sich ein und sah einfach geradeaus. Nachdenkend. Ihre linke Hand strich sanft über den Ring und Roys Anhänger... Beide hielt sie fest umschlossen, als sie schließlich einschlief. Zwischen ihren Brauen eine Sorgenfalte.