Der königliche Palast

[Kairi]

Es war... ein mehr als nur entsetzter Blick mit dem Gracia Versus bedachte als dieser ins Zimme trat. Sofort war sie einige Schritte zurück gewichen, tastete nach etwas festem hinter sich...
Das einzige was sie zu greifen bekam war ihr schwarzer Umhang. Derselbe den sie in ihrer Zeit auf der Straße genutzt hatte um unentdeckt zu bleiben... der Gleiche den sie übergezogen hatte als Roy und die anderen hier gewesen waren... Eigentlich war es nur ein Stück Stoff das um den Hals von einer silbernen Brosche zusammengehalten wurde, eine überdimensional große Kaputze besaß und lange, weite Ärmel hatten in deren Inneren ein paar lange 'Handschuhe' eingenäht waren, durch die man die Hände stecken konnte um sie ebenfalls zu verbergen. Ihre Haare hatte sie sorgfältig unter dem langen Stoff verborgen... und irgendwie erinnerte sie grade ziemlich an einen Tunichtgut. Zumal ihr Gesicht sofort wieder eisern, böse geworden war und ihre linke Hand sofort an ihrem Schwertknauf lag. Nein... sie traute ihm absolut nichtmehr. Und das war der beste Beweis dafür.
"Es geht dich nichts an wo ich hin gehe, Versus." fauschte sie feindseelig obgleich er eigentlich ziemlich... normal geklungen hatte. Trotzdem. Sie konnte garnicht anders. Ihr Blick fiel an ihm vorbei durch die Tür auf den Gang... ein Diener lief gerade vorbei und hatte sofort den Kopf eingezogen. Sie seufzte etwas, als sie schon die nächsten Schritte hörte und ging schließlich auf Versus zu, sah kalt zu ihm hoch. "... Es ist ja nicht so, dass du dich in den letzten Tagen viel dafür interessiert hast, oder, Schatz?" Die Finger ihrer rechten Hand, mit der sie an sein Gesicht gefasst hatte, griffen nun hart und unsanft in seine Wangen, dass sie die Zähne schon spüren konnte. Zumindest für die Diener sah es liebevoll aus... es bedurfte nicht noch mehr unmut im Schloss wegen ihnen. EInige Momente sah das Mädchen schließlich noch zu ihm hoch, dann riss sie sich grob von ihm weg und sorgte nochmals dafür, dass ihre Haare absolut verborgen waren. Ein Blick auf die Ohr... an ihrer Hose klimperte das Notfallsäckchen mit Gold kurz... dann zog sie sich die Kaputze über und verschwand wortlos.

->

Raven hatte stumm auf Gracias Spiegel gesessen und die beiden beobachtet... nun sah sie zu Versus. Immernoch stumm, aber... /"... weißt du? Selbst wenn du böse bist und halbwegs versuchst NORMAL zu klingen, bist du noch extrem, aber wirklich EXTREM besitzergreifend... wie kannst du so fragen? War doch klar, dass sie direkt wieder sauer wird und abhaut..."/

[Maron]

Innerlich grummelte Versus auf Gracias Fauchen und ihre Gestik, bevor sie verschwand. Als er dann zu Raven sah, die auf ihrem Spiegel gesessen hatte, verdrehte er etwas die Augen. /"...Sie kann froh sein, dass ich noch so bin, wie ich jetzt bin. Es könnte sie auch viel, viel übler treffen..."/ Mit diesem Gedanken ging er wortlos wieder aus dem Zimmer, zurück in das, was sie sich eigentlich teilen sollten. Wieder stand er am Fenster. Sah mit ausdrucksloser Miene in die Dunkelheit der eintretenden Nacht. Man sah ihm nicht an, dass er ausnahmsweise Mal ein Auge auf Radiant Garden warf. Absolut nicht. Es sah nur so aus, als würde er wieder in seine finsteren Gedanken abschweifen...was er teilweise ja auch durchaus tat.

Eine ganze Weile, mehrere Stunden, stand er einfach so da. Ohne sich zu bewegen. Wenn man ihn nicht atmen sehen würde, könnte man ihn glatt für eine Statue halten. Dann aber...um Mitternacht...seine Hände ballten sich zu festen Fäusten. Sie knackten unschön...und sein leerer Blick wurde finster..böse. /"...Schluss damit!"/
Mit festen Schritten verschwand er auf den Gang. Blieb in dem Flügel, in dem Gracias altes Zimmer war, einfach stehen. In der inzwischen herrschenden Dunkelheit war er eigentlich gar nicht mehr zu sehen...er wartete...

[Kairi]

Bis zum nächsten Morgen dauerte es, dass Gracia wieder im Schloss auftauchte. In Ithaniak war es immernoch dunkel... Sich innerlich schlechter fühlend als jemals zuvor. Mit mehr Angst als sie jemals empfunden hatte... und dennoch. Ihre Miene war relativ fest, trotzig... und alles andere als in irgendeiner Weise einsichtig. Im Grunde hatte sie ja nichts falsch gemacht. Versus war nicht aus einer Welt wie dieser. Sie hatte ihm schon oft genug klar gemacht dass sie sich ihm nicht beugen würde und letztendlich war es ja nichtmal so dass sie wirklich etwas füreinander empfanden. Also... im grunde gab es absolut nicht weswegen sie sich fürchten müsste. Woher kam dann die Angst? ... Von einem Respekt ihm gegenüber... und von dem Wissen dass sie gegen die Gesetze und die Moral ihrer Welt und ihrer Herkunft aufs übelste aufgeboren hatte... und dass ihr unter normalen Umständen jetzt schon am Scheiterhaufen stehen müsste.

Mit leisen Schritten ging sie schließlich wieder zurück in ihre Gemächer. Warum sie überhaupt im Arbeitszimmer aufgetaucht war, war ihr selbst ein Rätsel...

[Maron]

Die ganze Nacht hatte Versus einfach nur an der Wand gestanden. Seine Beobachtung hatte er erst in den frühen Morgenstunden wieder aufgenommen. Dass Gracia irgendwann über den Flur lief...aus Richtung Arbeitszimmer kommend...bekam er sofort mit...hielt sich aber noch zurück. Wartete, bis sie in ihrem Zimmer verschwunden war. Sein Blick folgte ihr...genauso finster wie die ganze Nacht über...
Leise wie ein Schatten ging er zu ihrem Zimmer. Ohne anzuklopfen betrat er es. Gerade und fest stand er im Türrahmen und sah Gracia an. Dass er kochte, sah man...seine Augen waren stechend rot. Seine Hände waren immer noch zu Fäusten geballt. Die Schritte, mit denen er langsam auf sie zukam waren fest und angsteinflößend. Die Tür hinter ihm schloss sich wie von allein.
"_Wie kannst du es wagen, du widerliche, dreckige, egoistische HURE??!!!_" Grob..sehr grob packte er sie am Handgelenk und am Hals und drückte sie gegen die Wand. Man hätte sogar fast meinen können, dass er sie sogar ein Stück in die Höhe gezogen hatte. "_Nicht nur, dass du bei ihm warst...du hast unsere - deine, meine und die Ehre des Volkes beschmutzt!!! Du hast gegen meine von dir angenommenen Regeln verstoßen!!!_"
Seine Augen schienen noch röter zu werden und sein Griff fester. Schmerzvoll musste es sein. Sehr schmerzvoll. Gracia konnte von Glück sprechen, dass der richtige 'Wutausbruch' schon so lange her war...ansonsten hätte er ihr vermutlich die Handgelenke gebrochen.
Einige Sekunden dauerte dieser Augenblick noch an...einige Sekunden sah er nur finster zu ihr herab, sodass man seine Wut sehen und spüren konnte. Dann ging es schnell...seine Hand löste sich von ihrem Hals und im nächsten Moment ein kurzer Riss...und er hatte die Kette samt Anhänger in der Hand. "Niemand wird je wieder deine Lippen in dieser Weise berühren dürfen!", sagte er leise..immer noch zornig aber...mit einer weiteren, bis dahin nicht da gewesenen Spur in der Stimme...Dann ein lautes Klatschen...Gracia lag am Boden. Er hatte sie mit genau derselben Wucht zu Boden geschlagen, wie bei ihrem letzten Streit...im Hof drauße. Wenige Sekunden später war er draußen. Man hörte noch das Schloss klacken...er hatte die Zimmertür abgeschlossen. Wirkte draußen noch einen Zauber...ein Bannfeld sozusagen. Und er sagte den Wachen hier auf dem Gang bescheid, dass sie aufpassen sollten, dass Gracia das Zimmer nicht verlässt...

[Kairi]

Sobald Versus wieder im Zimmer, war sah Raven kurz zu ihm hoch und wandte sich dann sofort wieder ab. Wortlos. Sie hatte jede noch so kleine Szene mitbekommen. Durch Gracias Gedanken... und durch die Gedanken der vorbeigehenden Wachen draußen auf dem Gang... Worte konnte und würde sie sich sparen. Versus war wirklich alt genug um zu wissen was er tat... und ihre Einstellung zu soetwas war trotz allem mehr als klar...

Es dauerte den ganzen Tag bis Gracia langsam wieder anfing zu sich zu kommen und ihre Augen flackernd, müde auf gingen. Um sie herum war es dunkel und kalt... schrecklich leer und...
Es war fast halb 11 Abends. Ein schrecklicher Schmerz zog sich durch ihren ganzen Körper, auf ihren Wangen spürte sie getrocknete Tränen... allein beim Gedanken an das was passiert war fühlte sie schon Neue über eben diese Stellen laufen... Hure hatte er sie genannt... gewürgt - ihr Hals fühlte sich an wie komplett zu geschwollen. Ihr linkes Handgelenk fühlte sich seltsam taub an... war es gebrochen? Lautlos versuchte sie mit einem Finger zu zucken... warum reagierte er nicht? ... warum konnte sie sich garnicht mehr bewegen?
Weitere heiße Tränen liefen ihre Wangen herunter und sie drückte die Augen zu, verzog das Gesicht. Versus' Augen waren rot gewesen. Rot, wie Blut. In ihre Gedanken hörte sie ihre Schreie... ja, sie hatte geschrien... und sie hatte Angst gehabt. Angst nicht zu überleben. Angst vor dem was passieren konnte. Angst... gab es etwas was dieses Gefühl noch besser ausdrückte? ... Wohl nicht... Angst war ja eigentlich schon untertrieben.
...
Erst mitten in der Nacht - nach weiteren Stunden in denen sie bewusstlos, nicht schlafend, wirklich bewusstlos, auf dem Boden gelegen hatte - war sie fähig sich überhaupt wieder aufzusetzen. Zittrig... jede Faser ihres Körpers tat ihr weh... obgleich sie den Schmerz eigentlich garnicht richtig wahrnahm. Etwas anderes überwog deutlich... Angst. Panik. 'Niemand wird je wieder deine Lippen in dieser Art und Weise berühren dürfen!' Es war ein schrecklicher Ton gewesen. Leise, wütend und... endgültig. Es hatte fast schon Ähnlichkeit mit einem... Urteil... nicht zum Tode. Sondern zu ewiger Haft oder lebenslanger Versklavung. Blind taumelte sie dort hin wo sie ihre Zimmertür vermutete und fiel fast schon gegen sie. Wollte sie öffnen... "LASST MICH RAUS!"
Wache: "Eu... eure Majestät??"
Gracia: "LASST MICh RAUS!! BITTE, LASST MIch... raus..." Ihre Stimme wurde immer leiser während sie an der Tür lehnte und sich krampfhaft zu halten versuchte.
Wache: "Es... es tut mir Leid, aber seine Majestät, König Noctis, befahl euch nicht raus zu lassen und..."
Wieder rannen Tränen über ihre Wangen als die Panik und Verzweiflung sie überrannte und sie an der Tür zusammen sank. "Nein... lasst mich... raus..." Damit war es vorbei. Sie krallte sich an der Tür fest und presste sich dagegen... /"Lasst mich raus..."/ Unnötigerweise tastete sie an ihre Brust auf der Suche nach dem Amulett... bereits wissend dass es nicht da war und... sie damit hier eingesperrt war. Bis Versus den Befehl gab sie wieder raus zu lassen... und das.............

[Maron]

Dass Raven kurz zu ihm gesehen hatte, hatte Versus schon mitbekommen, war aber nicht darauf eingegangen. Er konnte sich denken, dass sie gegen die Aktion war und irgendwo war er fast schon 'enttäuscht', dass kein Vortrag kam. Darauf hatte er sich schließlich schon eingestellt.
Stumm trat er wieder ans Fenster und sah hinaus. Den 'Blick' trotz allem in Gracias Zimmer werfend. Sollte doch noch irgendwas 'Unvorhergesehenes' passieren, dann würde er mit Sicherheit helfen kommen. Mehr oder weniger...
Den Rest des Tages verbrachte er wieder auf gewohnte Weise. Arbeiten und die letzten Schritte seines neuen Plans überlegen. Ein Plan mit...um genau zu sein zwei neuen Opfern. Es verlangte nicht so viel Vorbereitung, wenn er genauer darüber nachdachte...diese Nacht würde er ihn in die Tat umsetzen...

...Abends um acht Uhr verschwand er erstmals am heutigen Tag wieder in sein Zimmer...oder eher gesagt das, was er sich eigentlich mit Gracia hätte teilen sollen. Eben dieser hatte er irgendwann etwas simples zu essen ins Zimmer 'gebracht' und hatte danach keine Notiz mehr von ihr genommen.
In Konzentration verfallen stand er wieder am Fenster. Blickrichtung diesmal jedoch in den Raum selbst. Es dauerte einige Minuten, bis das Ergebnis seiner Konzentration sichtbar war...und zwar genau sichtbar: Vor ihm standen zwei weitere Personen. Shania und...Zack. Nicht die Originale natürlich...das wäre bei Zack ja schlecht möglich...sondern Repliken. Kopien. Letztgenannter war wieder etwa in der Erscheinung, wie er vor 17 Jahren ausgesehen hatte.
"Euer Einsatz beginnt in einpaar Minuten, sobald mein Abbild sie geholt hat.", sagte er kühl und im nächsten Moment erschien neben ihm ein technisches Abbild...das dann auch schon wieder verschwand...nach Radiant Garden...

[Kairi]

Wie lange es war konnte Gracia beim besten Willen nicht bestimmen. Fakt war, es war Nacht. Ihr war kalt. Feuerholz gab es kaum noch... sparen war angesagt. Und zwar ordentlich.
Irgendwann hatte sie aufgehört gegen die Tür zu klopfen oder irgendeinen Ton von sich zu geben... selbst die Tränen waren irgendwie getrocknet... zumindest Äußerlich. Erst jetzt spürte sie langsam aber sicher die Schmerzen vollkommen hoch wallen. Ihr linkes Handgelenk fühlte sich an wie gebrochen und war mit Sicherheit mindestens verstaucht. Über ihrem Auge schien die einst genähte Verletzung von dem Stein von Nelson wieder auf geplatzt zu sein - es fühlte sich an wie getrocknetes Blut. Und am Hals... tja... der fühlte sich geschwollen an. Ziemlich geschwollen. Und er tat beim Atmen und Schlucken mit himmelweitem Abstand am meisten weh.
Ganz langsam machte die 16jährige sich schließlich daran ins Bad zu kriechen. Wirklich zu kriechen. Etwas anderes war sowieso nicht möglich, da sich alles drehte und..... Vorsichtig zog sie sich am Waschbecken hoch und besah sich im Spiegel... jap. Die Wunde war wieder aufgeplatzt und sah nun noch wundervoller aus als sowieso schon. Jetzt war es klar, dass das eine Narbe geben würde. Ihr Blick wurde ein winziges Stückchen fester. Neben ihrem rechten Auge, auf Seiten der Narbe fand sich ein ordentliches, dickes blaues Fleck... Wie ein Feilchen, dass ein Stück verrutscht war... immernoch von Versus' Schlag. Wieder wurde ihr Blick fester... dann wandte sie sich ihrem Hals zu und betastete diesen vorsichtig... Jetzt war klar warum er schmerzte... er war blau. Und zwar richtig blau. Man konnte jeden seiner Finger, die sie gehalten hatten deutlich sehen... als wären sie aufgemalt. Ihre Hand ballte sich zu einer Faust, während sie wieder aufkeimende Tränen unterdrücken wollte. Tränen voller Wut auf sich, Ärger auf alles was passiert war und... Hass auf alles das was ihm erlaubte soetwas zu tun.
Irgendwie schaffte sie es dann sich auf den Knien wenigstens noch das gröbste Blut wegzuwischen und ein Stückchen wieder Richtung Zimmer zu kriechen... bis zum Fenster. Kniend legte sie sich halb aufs Fensterbrett... und war kurz darauf wieder weg. Immernoch KO? ... Wahrscheinlich. Es war ja nichtmal ganz klar ob sie die letzten 2 Male wirklich 100%ig da gewesen war...

Vollkommen unbemerkt von irgendwelchen anderen Leuten oder Gefangenen tauchte Shania unten im Kerker auf. Abgeteilt in einem Raum der wahrscheinlich für Schwerverbrecher reserviert war. Aber... Jetzt glich er einer Eishölle. Eine Eishölle mit mindestens -5°. Voll mit knietiefem Schnee und Wänden an denen die Eiskristalle glitzerten...
Und mitten drinne saß Shania. Sofort hatte sie sich zu einer Kugel zusammengezogen und sich mehr oder weniger durch den Schnee geschmolzen, dass sie auf dem Boden saß... Vom Schnee etwa 5cm entfernt.

[Maron]

Nur einpaar wenige Minuten nachdem Shania im...Eiskerker angekommen war, fand sich Versus - der echte Versus - ebenfalls dort ein. Das Abbild von seinem Opfer und das von Zack waren schon weg...schon nach Radiant Garden. Letztgenanntes würde sich heute zwar noch zurück halten aber morgen würde es dann richtig los gehen. Tja und er selbst? Er erfreute sich einen Moment am Anblick...wie Shania in diesem Eisgefängnis saß...zusammengekugelt und - mit Sicherheit nur durch Hilfe des in ihr lebenden Gottes möglich - etwas freigeschmolzen, sodass sie zumindest nicht direkt im 'Schnee' lag.
"Jetzt kannst du dich mit ihm über eure Erfahrungen in der Zone austauschen...sofern ihr dazu noch Gelegenheit bekommt in diesem Leben...", murmelte er leise...dennoch wissend, dass Shania es in der Zone nicht vernehmen würde. Höchstens durch Tirawa...sobald sie irgendwann wieder aufgeweckt werden würde...
Wenig später war er schon wieder raus. Anders als er reingekommen war, ging er zu Fuß wieder zurück. Die teilweise verwirrten Blicke von einpaar der Gefangenen ignorierte er...eigentlich ignorierte er sie eh vollkommen...
Wieder oben führte ihn sein Weg erstmal in den Flügel, in dem Gracias Zimmer war. Vor eben diesem sprach er mit den Wachen, ob es irgendwelche Vorfälle gegeben hätte...sagte aber auch noch mal sicher, dass sie nicht raus dürfte....

[Kairi]

5 Tage Eiskammer. 5 Tage eingesperrt in ihrer ganz persönlichen Hölle. Die Zone hatte sich nicht ein einziges Mal wirklich gelockert... dass Shania am Leben war, war einzig und allein der Verdienst Tirawas. Er sorgte dafür dass sie wenigstens einigermaßen warm blieb... Energie behielt obgleich sie weder aß noch trank... weiter leben konnte obwohl Selbiges für sie eigentlich garnicht mehr möglich war. Es kostete ihn kostbare Kraft, genauso wie auch sie. Kraft die schon nach Minuten nichtmehr da gewesen war... die er nur schöpfen konnte indem er sie verließ und sich selbst schonte... Eis... für sie beide war es ein Fluch. Ein tödlicher Fluch.
Wie spät es am 5. Tag war, als sich im Kerker etwas tat, war unbestimmbar, war es doch immer kalt und dunkel hier unten... es gab kein Fenster, nichts. Im ersten Moment merkte Shania nichtmal dass sie... wieder da war. Wieder da... weg aus dieser Welt voller Albträume... Jeder Zentimeter ihres Körpers tat ihr weh. Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Erschöpfung, Hunger, Durst... Kälte. Vor allem das. Wegen ihr war ihre Haut an manchen Stellen sogar aufgeplatzt. Knie, Hände, an den Augen, Lippen... selbst die Arme. Ja, Kälte war ein Fluch.
Versus: "Na, wie fandest du es? ... Ich habe mich prächtig amüsiert."
Keine Antwort.
Versus: "Du hast den Armen Riku ganz schön kaputt gemacht, weißt du das? Kannst du dich an die Zone erinnern? Oh, es war wundervoll! Die Replika von dir hat ihren Job perfekt gemacht."
Bebend vor Kälte hob Shania ihren Kopf ein Stück und sah trübe zu ihm hoch. Ihre Augen waren rot hinterlegt, ihre Lippen blau... sie sah elend aus.
Versus: "Willst du es sehen? Komm her..."
In ihrem Kopf erschien eine weitere Illusion. Eine Illusion......
Versus: "HeHeHe... sieh sie dir an... ich muss mich noch um meine Frau kümmern... Bis gleich." Er verschwand böse lachend nach oben. Die Zelle wieder fest verschließend und mit einem Bann belegend der Energie von innen einfach absorbiert, solange er sich darauf vorbereiten konnte.
... die diese ein Szene nochmal zeigte. Diese eine Szene in Radiant Garden. Sie und Zack. Die Worte der Replika... was sie tat... Mit einem Schlag waren Shania Augen weit geöffnet.... und mit einem Mal... finsterer denn je. Finsterer als jemals zuvor... ihre Hände ballten sich zu Fäusten... Wut kochte in ihr hoch. Wut, Hass, unendlicher Hass, Verzweiflung... Wahrscheinlich merkte sie selbst nichtmal dass sie sich aufrichtete, sich dann im Stehen wieder zusammen krümmte. Wie sich ihr Gesicht verzog. Schmerzen und Erschöpfung waren weg. Einfach nur weg, verdrängt von ihren Emotionen...
Es war wie ein Vulkan der grade dabei war auszubrechen. Flammen sammelten sich um sie herum. Flammen, kraftvoller und heißer als sonst schoßen aus dem Nicht aus ihr hervor. Sammelten sich in dem Raum in dem sofort das Wasser stand. Ein riesiger Druck baute sich auf, der alles scheinbar vibrieren lies und... mit einer einzigen, aufschnellenden Bewegungen, begleitet von einem Schrei...

Fast eine Woche lang hatte Gracia nichts anderes gesehen als ihr eigenes Zimmer und das anliegende Bad. Jeden Tag hatte sie am Fenster verbracht. Am Fenster oder an der Tür... müde versuchend raus zu kommen. Nicht verzweifelt weinend und schreiend... sondern ruhig. Sie saß vor der Tür und klopfte im Sekundentakt gegen die Tür. Den Kopf an diese gedrückt... nur selten fanden einige stumme Tränen einen Weg über ihre Wangen... sie hatte schon zu lange geweint. Vor dem Fenster dagegen kniete sie. Beide Hände an der Fensterscheibe, den Blick gesenkt... Was sie dachte oder fühlte war wiedermal ihr Geheimniss - zumindest das Unoffensichtliche.
Was um sie herum oder im Palast passierte wusste sie nicht... sie war nichts weiter als eine Gefangene die die Ehrer hatte ein eigenes Zimmer und ein Bad zu haben. ... Eine Gefangene in der vollkommenen Isolation... von nichts und niemandem hatte sie etwas gehört... das noch jemand da war sah sie nur wenn einige Leute unten auf dem Hof waren... wenn sie die Wachen hörte, die sich über das alles unterhielten... wenn Versus ihr wiedermal Brot oder - wenn sie Glück hatte - auch mal die Vorsuppe vom Essen vorbei brachte. Beides aß sie nur wenn es garnicht mehr anders ging... sie war kein Hund dem man einfach so etwas vorwerfen konnte, was auch immer es war.
Am 6. Tag hier drinne, lag sie auf dem Bett. Draußen regnete es wie aus Kübeln, ein richtiges Gewitter. Stumm bewegte sie ihren Stift über das Blatt. Ein Bleistift... sie zeichnete den Regen der an ihrem Fenster herab lief. Als Hintergrund für die vorher geschriebenen Worte. Eine Art Brief an Niemanden. Vielleicht an Versus, es standen Entschuldigungen drinne. Vielelicht an Roy, es standen Wort wie 'Heimweh' und 'vermissen' in dem Brief... Vielleicht war es einfach nur Gedanken dem sie jemandem anvertrauen wollte, der nicht da war. Eine Träne fiel auf as Blatt, genau auf einen der Tropfen. Sie wraen kein Vergleich zu dem was Roy zeichnete... aber es half. Erinnerung hielten ihn nahe, genause wie in den Monaten ohne ihn.
Gerade wollte sie aufstehen um einen weiteren Holzscheit in den Kamin zu legen... Brach ein lauter Knall los. Fast zeitgleich hörte sie Schreie von draußen, hörte Stein und Holz zusammenkrachen... der boden unter ihr sackte weg... mit einem Schrei ihrerseits rutschte sie weg. Etwas Hartes - nämlich die Decke - fiel ihr auf den Kopf, weswegen sie gleich darauf bewusstlos in sich zusammensackte.

...
Shania bemerkte nicht wo sie war als sie nach draußen floh. Sie war blind. Sah nur flüchtig das große Gebäude hinter ihr, dessen östliche Seite komplett eingestürzt war und größtenteils in Flammen stand. Der Garten war ebenfalls rampuniert... das alles interessierte nicht. Sie musste hier weg. Weg. Dort hin... Versus und seine Kopien würden büßen...
-> Radiant Garden.

[Maron]

Dass Versus nicht, wie die meisten Leute die im Ostflügel gewesen waren, ebenfalls verschüttet wurde, war eine reine Glücks- und Reflexsache gewesen. Die Decke der Flure war bröckchenweise gefallen...sodass er schnell reagieren und verschwinden konnte. Aufs Dach eines Turmes, von welchem aus er die Sache mit geweiteten Augen beobachtete. Shania entkam...aber das war gerade nicht so wichtig...das eigentliche Ziel, Riku effektiv zu schwächen war ja erreicht. Wichtiger war jetzt seine Pflicht als König und...
/"Gracia!"/ Seine Augen rissen noch ein Stück auf. Es war ihr Flügel gewesen...alles lag in Trümmern und sie...irgendwo darunter. Innerhalb von Sekunden war er unten und wischte dort einmal mit der Hand in der Luft rum...auf einem leeren Fleck in der Nähe lag der gesamte Hofstaat...Überlebende waren schon geheilt. Und...auf seinen Armen hielt er Gracia. Sie war bewusstlos und schwer verletzt. Eine Lücke hatte sie anscheinend nur 'teilweise' erwischt.
"Ihr da! Holt Hilfe und kümmert euch um die anderen!", rief er zwei Wachen zu, die auf ihn zugerannt kamen. "Um eure Königin kümmere ich mich selbst." Kaum ausgesprochen war er mit ihr verschwunden...auf die andere Seite des Schlosses in das Zimmer, das sie sich eigentlich teilen sollten. Dort heilte er sie noch mal richtig...eben beim 'Rausholen' hatte er nur das Allergröbste weggekriegt.

[Kairi]

/"... was ist passiert...?"/ Gracias erster Gedanke, als sie wenige Minuten später wieder zu sich kam, stand ihr aufs Gesicht geschrieben, noch bevor sie die Augen geöffnet hatte. Obgleich eben das mit einem erstickten Husten relativ schnell folgte. Nur halb auf... und mehr als nur trübe. Alles war verschwommen und sie hatte Kopfschmerzen. Höllische Kopfschmerzen. "Niargh..." es war ein seltsamer Ton den sie von sich gab, als ihre rechte Hand - die Linke war unter festem Mauerwerk eingeklemmt gewesen - suchend nach ihrem Kopf tätschelte. Alles was eben noch Wunde gewesen war, sah nun schon um einiges freundlicher aus... teilweise waren es nurnoch saftige blaue Flecken... im Falle ihrer Hand zum Beispiel. "Oh, man..." Ganz langsam nahm das Zimmer um sie herum Gestalt an, ebenso wie die Schmerzen aus dem Unterbewusstsein noch weiter nach oben drängelten. Ihr linker Oberschenkel fühlte sich an wie aufgeschlitzt... das war er auch gewesen, wie das zerrissene Hosenbein und die nun um einiges besser aussehende Wunde darunter eindrucksvoll bezeugten. Ihre Hand war gequetscht und blau. Ihr verrutschtes Veilchen schien sich noch weiter ausbreiten zu wollen, während sich am Hinterkopf schon das bedrohliche Pochen eine Beule meldete... Von ihrer zertrümmerten Brust und einem rechten Bein das sich anfühlte als würde es gerade amputiert werden mal ganz zu schweigen.
Mehr als nur schwerfällig versuchte sie sich ein Stück aufzusetzen... ließ es aber sofort wieder sein und sank lieber wieder in die Kissen... die Augen geweitet und ein Gesicht das irgendwo eine Mischung aus Verwirrung und... ja... Angst widerspiegelte. Vor ihr saß Versus... sie erkannte ihn nur verschwommen und trüb... aber er war es, der jetzt vor ihr saß. Und ihre letzte Begegnung mit ihm war ja nun wirklich nicht in... na, ja... GUTER Erinnerung geblieben.

[Maron]

In der relativ kurzen Zeit war Versus nicht weggegangen...war bei Gracia sitzen geblieben. Als sie wieder zu sich kam, fiel ihm...relativ offensichtlich ein Stein vom Herzen. Wenn man an seine Geschichte dachte...oder denken konnte, war das kein Wunder. Er hatte sich..deutlich Sorgen gemacht und der erste Schock saß immer noch in seinen Knochen. Kaum auszudenken, was gewesen wäre, wenn Gracia auch...wie Miya...
"Gut, dass du wieder wach bist...ruh dich noch aus. Dem Großteil der Bediensteten geht es gut...und darum, den Flügel wieder aufzubauen, kümmere ich mich nachher auch.", sagte er..normal..und doch war eine Spur Erleichterung rauszuhören. In seiner Hand erschien ein zusammengewickeltes Handtuch...in dessen Inneren sich eindeutig Eis befand. Vorsichtig legte er es ihr an den Kopf..an die Stelle, die sicherlich am meisten wehtat. Dann stand er auf. Kommentarlos.

[Kairi]

Es war seltsam wieder eine menschliche Stimme zu hören die nicht durch eine Tür abgedämpft oder ihre Eigene war. Es war seltsam soetwas wie Gefühle in dieser Stimme richtig wahrnehmen zu können... noch seltsamer war es einen Menschen der nicht sie selbst war so aus der Nähe sehen zu können... Wie schnell sich doch dieses Gefühl der Einsamkeit durchschlagen konnte... trotztdem.
Im Moment überwog erstmal die Angst. Angst vor ihm, dem was er vielleicht irgendwie vorhatte... Angst wegen der Tatsache, dass er es war der sie gerettet hatte... so banal es auch klang. Atemlos sah sie zu ihm hoch... irgendwie als würde sie jeden Moment irgendwie zurückweichen wollen... was sie zumindest einmal ein winziges Bisschen tat. Als er ihr den Eisbeutel an den Kopf legte und sie dabei - wenn auch versehentlich - berührte. "... .... D- ... D- Danke." Immernoch atemlos und ziemlich leise... dennoch richtete sie sich ein kleines Stückchen auf als er kommentarlos aufstand. Zumindest jetzt schien er nicht ganz so wütend oder sonstwas... relativ ruhig... wenn man das so nennen wollte.

[Maron]

"Ist schon gut...ruh dich nur aus. Keine zu großen Anstrengungen.", meinte er und drehte sich halb zu ihr um. Sein Blick allein war so..sorgenvoll-bestimmend, dass kaum Widerstand zu erwarten war. "...Der Zusammenbruch und die Tatsache, dass du dabei verletzt wurdest, sind meine Schuld...und es tut mir Leid, dass es soweit gekommen ist."
Miya: "...Und trotzdem wird er nicht aufhören. Er hat sicher schon wieder neue Pläne...", sie 'saß' im Sessel und sah zwischen Versus und Gracia umher. Dass auch sie sich Sorgen um Letztgenannte gemacht hatte und immer noch machte, sah man deutlich.
Versus: "Auch für das...", er zeigte bei sich auf die Stelle wo bei ihr das verrutschte Feilchen war, "...will ich mich entschuldigen...ebenso für die Bezeichnung, die ich dir ins Gesicht gebrüllt hab."
Miya: "Er meint es ernst...das eben war wieder so ein Schockmoment, der ihn umgekrempelt hat..."

[Kairi]

Lautlos und langsam ließ Gracia sich wieder in das Kopfkissen sinken. Es war irgendwie wärmer und... fühlte sich bequemer an als das, was sie in ihrem Zimmer als Kopfkissen identifiziert hatte. War das... normal?
Im Grunde hörte sie Miyas Worte garnicht. Ihr Blick war stumm auf Versus gerichtet. Angst habend vor ihm... trotzdem war ihre Reaktion von eben ja fast schon eindeutig gewesen. Dass er eben nicht gehen sollte.... wahrscheinlich lag das daran dass sie sich mittlerweile an die Einsamkeit gewöhnt hatte. In gewissen Maßen war er gerade... etwas Besonderes. Jede andere Erklärung wäre ohnehin taktlos und mehr als arrogant gewesen. "... .... mh...." sie wandte ihren Blick von ihm ab und sah auf ihre Decke. "... ist okay... ich weiß schon..." Es klang abwesend. Weder überzeugend noch irgendetwas anderes. Vielleicht war es ihr ja mittlerweile sogar egal? Sie drehte den Kopf Richtung Fenster und sah still raus. Sie sah nicht viel... aber das was sie sah, lies sie fast schon erzittern. Unten war das reinste Chaos. Überall rannten Leute umher und versuchten andere zu versorgen. "... .... Darf ich... .... darf ich jetzt raus? ... Mir geht es gut, ich... ich will den Menschen dort unten helfen. Es ist... auch meine Schuld dass das passiert ist." Der letzte, gesprochene Teil war nur ein Flüstern und was genau sie damit meinte, war nicht ganz klar. Entweder gab sie sich die Schuld daran dass Versus so sehr raus gebrochen war und er diesen Fehler dann gemacht hatte... oder sie fühlte sich schuldig weil sie die ganze Woche nicht hatte da sein können und nun so viele gestorben waren... wahrscheinlich war es beides.

[Maron]

Daran, dass es ihr...scheinbar egal zu sein schien, ließ Versus sich nicht sonderlich ablenken oder 'beeindrucken'. Sie war, wie sie war...und dagegen würde er auch nichts sagen. Dennoch folgte er - wohl unabsichtlich - ihrem Blick aus dem Fenster. Chaos...durch ihn geschaffen. Mehr oder weniger Direkt. Erst bei ihrer Frage, ob sie raus und helfen dürfte, wandte er sich wieder ab und zu ihr um.
"Nein Gracia...deine Verletzungen waren und sind immer noch schlimm...ich kann dir nicht erlauben, rauszugehen. Ich verstehe, dass du helfen willst...aber du kannst nicht viel machen und selbst wenn, würden sie dich kaum lassen. Du kennst die Leute hier. Ich kümmer mich darum, dass alle versorgt werden und dass der Palast schnell wieder zur Normalität findet. Aber du bleibst hier und ruhst dich aus." Wieder klang er bestimmt...aber nicht negativ streng...es war eher eine 'besorgte Strenge'. "Raven? Bleib bitte hier und pass auf sie auf. Gib bescheid, wenn irgendwas ist."
Damit ging er zur Tür..blieb dort aber noch mals stehen und drehte sich um. "Bitte..höre auf das, was ich dir sage. Ich weiß, wovon ich spreche.", sagte er ruhig und war dann endgültig verschwunden. Nach draußen, helfen. Teils körperlich, teils mit Magie...wobei Letzteres natürlich überwog.

[Kairi]

Irgendwie hatte sie mit dieser Antwort gerechnet. Sie war klar gewesen... eigentlich schon von Anfang an. Trotzdem hatte sie gefragt... die Antwort zu hören... unter normalen Umständen wäre es niederschmetternd gewesen. Jetzt... die einzige Reaktion ihrerseits darauf war ein Lächeln. EIn gezwungenes Lächeln, dass eher an Traurigkeit und Verzweiflung erinnerte als an alles andere. Ein Kloß setzte sich in ihren Hals als sie das Gesicht schmerzlich verzog und die Augen zu drückte. Es war ein Albtraum. Ein ganz langer, böser Albtraum.
Kurz darauf war Versus dann verschwunden. Nach draußen, zu den Leuten. Ihnen helfen, heilen, mit Magie alles mögliche Unterstützen... dachte er auch daran die weinenden Menschen zu trösten? Die Frauen die neben ihren toten Männern knieten... alte Ehepaare die über ihre toten Kinder wachten... Kinder die um ihre Eltern schrien. Es dauerte keine 2 Minuten, dann hatte sie sich aufgesetzt. Sofort protestierte Raven... klar. Aber wieder rauschte das an ihr vorbei wie nichts.
Gefährlich taumelnd und vor allem humpelnd lief sie die paar Schritte zum Fenster an dessen Fensterbrett sie auf die Knie ging. Außer Atem verzog sie schmerzlich das Gesicht - jetzt fühlte es sich an als würden beide Beine amputiert und der Kopf mit einem Hammer bearbeitet - während sie sich irgendwie aufstützte und ihre Handflächen an das kalte Glas legte. Wieder sah sie raus...
Raven: "Vielleicht solltest du auf Versus hören... er meint es nur gut. Und sieh mal... Du kannst echt kaum stehen, leg dich wieder hin... es wird nur noch schlimmer.
Gracia: "... stell dir vor man würde dich in einem Käfig mit einer Decke oben drüber halten, während Versus von irgendetwas dahingerafft wird. Würdest du still sitzen bleiben, warten und dir vorstellen was passiert oder würdest du sitzen bleiben, warten, sehen was passiert und mit ihm leiden? Zumindest in Gedanken da sein?"
Raven: "..."
Gracia: "... Es ist mir egal ob ich verletzt bin oder nicht. Oder ob ich daran kaputt gehe oder nicht... das da unten sind die Menschen wegen denen ich 'Ja' gesagt habe. Und bei denen sollte ich zumindest so sein, wenn das passiert. Mein Leben.. haben sie ja schon."

[Maron]

Für keine Arbeit war Versus sich zu schade..auch wenn man das vielleicht teilweise erwarten würde. Wo er vielleicht besser nicht mit Magie rangehen sollte, packte er auch per Hand an, ohne irgendwie zu zögern oder so. Heilte und half teilweise auch beim Verbinden von hartnäckigen Verletzungen, die sich nicht komplett heilen ließen. Half bei den Bergungen...und nahm sich auch Zeit für diejenigen, die trauerten. Es war eindeutig Noctis, der das alles tat. Der das alles auch nicht als Pflicht ansah, sondern als etwas Selbstverständliches. Und er konnte tatsächlich...unheimlich einfühlsam und gleichzeitig kraftgebend sein. Wenn er nur wollte...was man nach seinen letzten Aktionen kaum glauben konnte.
Einige Stunden war er unten...bis erstmal alles soweit geschafft war. Alle rausgeholt, versorgt und getröstet waren. Um einen Wiederaufbau würde er sich erst in den nächsten Tagen kümmern(können). Bevor er ins Zimmer zurückkehrte, ging er noch mal ins Arbeitszimmer und schrieb eine eilige Nachricht an beide Verteidigungslinien...dass alles noch besser bewacht werden sollte, weil es in Ithaniak selbst eben Probleme gibt. Erst als diese weggeschickt waren, kam er ins Zimmer zurück.
Dass Gracia aufgestanden und zum Fenster gegangen war, hatte er nicht gesehen...aber trotzdem schien er ihr keine Vorwürfe machen zu wollen..oder zu können. "Die Leute wissen kaum, wie gut sie es haben.", murmelte er leise als er zu ihr zum Fenster kam, "Trotzdem...für heute reicht es. Leg dich jetzt hin. Komm..." Wahrscheinlich hielt er ihr bewusst den Arm..und nicht die Hand hin. Um ihr zu helfen versteht sich.

[Kairi]

Es war stumm gewesen. Die ganze Zeit in der Noctis weg gewesen war und Gracia am Fenster saß, hatte sich eine unheimliche Stille ausgebreitet. Unheimlich... und trotzdem fühlte sie sich ganz normal an. Raven hatte ebenfalls Stellung auf dem Fensterbrett bezogen. Ab und zu raus gesehen... Nach Noctis gesucht... und dann auch mal zu Gracia gesehen.
Erst als Noctis dann wieder ins Zimmer kam, sah Raven zu ihm. Er hielt Gracia den Arm hin... diese wandte sich jedoch erst einige Momente nachseinen Worten um. Sah als erstes auf seinen Arm... wieder derselbe Ausdruck in ihrem Blick: Der tiefste, innerliche Wunsch zurückzuweichen und am besten ganz abzuhauen... und trotzdem irgendetwas, das sie davon abhielt. Stumm sah sie dann zu ihm hoch... und stand dann langsam auf. Mehr als wacklig - immernoch... trotzdem berührte sie seinen Arm nur zweimal kurz, weil sie sich fühlte als hätte sie Gummibälle unter den Füßen... oder Beine die einzig allein aus Gummi und Shcmerzen bestanden. Es war also kein Wunder dass sie sich - als sie dort ankam - einfach nur aufs Bett fallen lies und sämtliche verletzten Körperteile kommentarlos hinterherzog. ... sie wollte sich garnicht Vorstellen was es gewesen war, dass da ihren Oberschenkel durchbohrt hatte... Wahrscheinlich ein Stahl oder Holzmast... Fakt war: um die Wunde bildete sich ein bösartig ausehender roter Rand... nicht gut. "... Wie geht es den Leuten...?"

[Maron]

Bis ans Bett war Noctis mitgegangen...bereit sie jederzeit aufzufangen oder zu stützen. Erst, als sie gänzlich lag, 'entspannte' er sich auch wieder etwas. Obwohl ihre Verletzungen ihm weiter Sorge und Kopfzerbrechen bereiteten. Das merkte man aber im Moment eher weniger.
"Den Umständen entsprechend. Es sind weniger Leute gestorben, als ich befürchtet hab. Alle Überlebenden sind versorgt. Diejenigen, die Verluste erlitten haben, werden noch eine Weile damit zu tun haben...aber ich hab alles getan, sie erstmal zu beruhigen und aufzubauen.", antwortete er auf ihre Frage...hatte sich Raven geschnappt und setzte sich dabb aufs Bett und sah zu ihr, "Ich hab nicht eher aufgehört, bis alle Verschütteten geborgen waren. Es ist niemand mehr unter den Trümmern. Bald wird alles wieder gut werden...oder zumindest besser als jetzt."
Nebenbei streichelte er seinem Phönix über die Federn. Ob es nur die übliche Streicheleinheit war oder zur eigenen 'Beruhigung' diente, war nicht ganz klar.