Der königliche Palast

[Kairi]

Die nächsten paar Stunden saß Gracia nur stumm auf ihrem Bett und sah nachdenklich auf ihre Decke. Mit den Gedanken war sie immernoch bei dem kleinen 'Gespräch' mit Versus... oder besser gesagt mit Noctis. Obgleich sie sich sicher war, dass sie nicht zu viel darauf geben sollte und sich erstrecht keine Gedanken darüber machen sollte... sie kam einfach nicht umhin es doch zu tun. Was hatte er blos damit gemeint? ... Und warum hatte man ihm nicht einen finsteren Gedanken angesehn, als er verschwunden war...? Sie dachte zurück an den Versus, den sie in DWDNW kennengelernt hatte. Dachte zurück an dieses furchtbare Lachen... dieses boshafte grinsen, das eigentlich mehr eine Grimasse gewesen war, als alles andere... Dieser Mann - Versus - passte so garnicht auf den Mann - Noctis - den sie eben gesehen hatte. Sie waren... so gegenteilig!
Stumm schüttelte sie den Kopf und sah nach draußen. Es war tiefschwarz. Nur ein paar Sterne und der sichelförmige Mond waren zu sehen.

In Gracias Augen blitzte es etwas. Sie sprang auf, rupfte sich ihr Kleid so schnell und leise wie es ging von den Schultern und kramte ihre 'normalen' Klamotten unter dem Bett hervor. Die immernoch etwas schmuddelige, enge Lederhose, das Oberteil und ihre Stiefel. Ihr Schwert ratschte leise in seine Scheide und so schnell es ging öffnete sie den festen Zopf, zu dem ihre Haare zusammengebunden gewesen waren. Einmal schnell schütteln und durchwuscheln... schon war sie draußen auf dem Gang. Auch hier war es dunkel und Gracia kam nicht umhin glücklich darüber zu sein, dass sie hier alles kannte und mittlerweile ganz gut darin war 'verbotene' Sachen zu tun. Lautlos und geschickt wich sie einigen Dienern mit Kerzen als Lichtquelle aus und kam ungesehen am Stall an. Es war fast 1 Uhr frühs. Nicht unbedingt eine christliche Zeit, aber es ging nicht anders. Entweder jetzt oder nie. Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal die Chance haben würde IHN wiederzusehen? OB sie überhaupt wieder die Chance haben würde? ... Außerdem musste sie ja etwas wichtiges erzählen.
Ein Klos machte sich in ihrem Hals breit. Wie sollte sie DAS möglichst schonend sagen??

So schnell es ging stopfte sie einem dunkelbraunen Pferd, ganz hinten im Stall, das Zaumzeug in den Mund, trat die Tür auf... Und keine 5 Minuten später galoppierte sie im Männersitz, ohne Sattel durch die Palasttore, Richtung Stadt.
Hätte sie irgendjemand gesehen, wäre das Donnerwetter wohl gewaltig gewesen.

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