Traverse Mitte

[Kairi]

Gesagt hatte Shania dazu nichts mehr. Was sollte sie dazu auch noch sagen? Würde sie dem inneren Drang nachgeben, Riku jetzt und sofort ins Badezimmer folgen und ihm alles erzählen... sie wäre tot, noch bevor sie geendet hätte... und wenn nicht das, dann wenigstens in der Klappse. Selbst für ihre eigenen Ohren klang diese Geschichte unglaublich. Zu böse und dunkel um wirklich wahr zu sein... Shania war sich nichtmal sicher ob sie sie wirklich glauben würde, wenn sie sie nur hören würde. Und wenn, dann ganz bestimmt nicht von jemandem wie IHR. War ja nicht so, dass sie unbedingt wirklich seriös wirkte. Sie war eine barfüßige Indianerin in einer Tanzkleidung, die genug Menschen als 'unerhört freizügig' ansahen. Sie tanzte mit Feuer herum, hatte einen übergroßen männlichen Gott als Beschützer in sich leben und war ganz nebenbei hier aufgetaucht und in diesem Haus geblieben ohne auch nur einer einzigen Seele zu erzählen, WARUM. ... Jap. Sie selbst hätte sich an Rikus Stelle schon lange raus geschmissen.
Stumm gab sie sich dieser Erkenntnis hin und sank an einer Wand zusammen, wo sie tief durchatmete, die Fäuste ballte und die Augen zusammen kniff.
(Tirawa: "... Wenn du dir weiter solche Gedanken um alles und jeden machst, explodiert dein Kopf, bevor du WIRKLICH 25 wirst. Du bist weder für diesen Waschlappen hier, noch für diese ganze Kinderbande verantwortlich, klar?"
Shania: "... Ihr sprecht davon, als wäre es falsch mich um sie zu sorgen..."
Tirawa: "Es IST falsch! Du bist nur für dich selbst verantwortlich und hast keinen Grund für sie einzustehen! Tzt..."
Shania: "... Und dabei wart ihr es die mir einst jeden tag sagten, dass ich die Stärkere bin und es die Pflicht des Stärkeren ist die Schwächeren zu schützen."
Tirawa: "Schützen! Aber nicht gleich jedes Kind zu adoptieren! Meine Herren, Shania! Halt doch einfach ein bisschen Distanz!")
"... .... Das würde ich, Herr... aber dafür bin ich schon viel zu lange. viel zu tief drinne..." flüsternd hatte Shania diesen Satz ausgesprochen, während Jacy zu ihr gekrochen kam. Stumm drückte sie ihn an sich, strich über seinen Kopf und gab ihm schließlich einen Kuss. "... Ihr wisst nicht wie gerne ich Abstand halten würde...."

Mit einer kurzen Umarmung verabschiedete Shania Riku schließlich an die Arbeit. Jacy gab ihm einen verspuckten Kuss auf die Wange, kicherte leicht und sah dann erwartungsvoll zu Shania, welche mit leicht geweiteten Auge zurück starrte und dann fast schon peinlich berührt den Blick senkte, nervös lachte und sich am Hinterkopf kratzte.
Den ganzen Vormittag durfte sie sich dann den bockigen Blick von Jacy angucken, der jede Gelegenheit nutzte Shania darauf aufmerksam zu machen, dass sie etwas vergessen hatte und sie zur Basis sollten. Irgendwann stimmte sogar Tirawa mit ein und bemerkte grinsend - er war raus gekommen - was für ein hervorragender Kuppler Jacy doch war.
Shania seufzte etwas und lies den Kopf gegen die Wand fallen - "Womit hab ich das nur verdient." - woraufhin Jacy entzückt lachte und einmal mehr "U iku!" rief.