Irgendwo im Schloss

[Kairi]

Auf Thadras' Erklärung verkrampfte Shania noch etwas. Diesmal auch äußerlich. Eine weitere heftige Welle des Hasses und des Ekels brach über ihr zusammen... wie konnte er nur? War dieser Mann vor ihr denn eigentlich wirklich noch ein Mensch?? Wie konnte er nur so grausam sein? Kinder - einfache Kinder - zu absoluten Mordmaschienen ausbilden und sie jetzt als Jugendliche auch als solche benutzen???? Es war widerlich. Ekelerregend. ... Gab es eigentlich noch Worte dafür? "... Ah. Ich verstehe." Antwortete sie merklich steif und wich Thadras' Blick weiter aus. ... Und stieß dann nach einigen Momenten auch seine Hände von sich, um aufzustehen. /"Ganz ruhig, ganz ruhig..."/ ... Mit lautlosen Schritten schlich sie zum Fenster und sah nach draußen. ... Wieder war eine Menschenseele um gekommen. Hatte ihren Tod gefunden durch dieses Mädchen... indirekt durch Thadras. Wieviele Morde gingen wohl schon auf sein Konto? Wieviele Menschen hatte dieser Mann wohl schon zum Weinen gebracht? Wieviele Familien waren an ihm zerbrochen und wieviele Tränen ohne ihn nie wieder getrocknet...

Azaela schaute Roy mit hoch gezogener Augenbraue hinterher. Was sollte das denn sein? Was war das denn für ein Auftritt? Was für eine Begrüßung... und wofür denn bitte 'Danke'?? ... Was war das überhaupt für ein Wort aus seinem Mund? Ähnlich wie Gracia vorhin, wandte Azaela sich nun ruckartig ab und sah mit einem nachdenklichen, wütenden, verständnisslosen und irgendwo ganz sicher auch 'verletzten' Blick nach unten. EInige Momente... Nagut! Wenn er denn meinte, dass er sie so abspeisen konnte, bitte! Sie brauchte ihn ganz sicher nicht. Wenn dieses dreckige Prinzesschen jetzt plötzlich so extrem wichtig war... bitte.
Unten hatte Gracia unterdessen den Kerker gefunden. Fast schon erleichtert hatte sie die schwere Eisentür auf gedrückt und fand sich jetzt in den stockfinsteren, kahlen, stinkenden, kalten Räumen wieder. 2 Feuerschüsseln standen umher... Schnell huschte sie wieder in ihre zelle und setzte sich mit angezogenen Beinen als kleines Päckchen an die Wand. Wie konnte diese Hure denn nur.. nur... Sie varbarg ihr Gesicht in den Händen und die Haare fielen wie ein schleier um sie. Eifersucht. Pure Eifersucht.