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RE: Schule
"Ist vielleicht besser wenn du den Arm wieder runter nimmst." flüsterte Rikku als sie beim Eckhaus angekommen waren. Sie war stehen geblieben. Den Blick immernoch gesenkt. "Es muss nicht sein dass du noch Ärger mit deiner... Verlobten bekommst." Wahrscheinlich hatte etwas anderes kommen sollen als sie letztendlich ausgesprochen hatte. Dafür war die Pause nach 'deiner' einfach zu groß gewesen. Obwohl... etwas Böses traute man ihr im Grunde garnicht zu... Mit einem innerlichen Seufzen schob sie Rikus Arm von sich. Den Blick immernoch gesenkt. Bewegte sie sich rein? ... Nein. Noch nicht. "... Der Grund warum ich mich Mühe gegeben habe, dass du zu mir kommst... war nicht der den ihr vielleicht alle vermutet habt. Zumindest... nicht vorrangig. Ich... wollte... einfach mal wieder die Chance haben Zeit mit dir zu verbringen. Ohne angenölt oder vollgemeckert zu werden. Ich gebe ja zu, dass ich oft unfair bin. Sachen sage die einfach nicht richtig sind, aber... Ich hasse es wenn die, wegen der das alles meiner Meinung nach passiert ist die Einzige ist die ruhig bleibt und das hinnimmt. Und... du und Roy ihr... ihr..." Tränen schoßen ihr in die Augen und der Satz wurde nicht beendet. Stattdessen schoß sie an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch fallen lies. Das Gesicht in den Händen vergraben.
Die Striche auf dem Blatt... sie waren so selten geworden, dass Gracia sie im Grunde kaum noch mitbekam. Ihre beiden Hände lagen ruhig auf seiner linken Hand, in ihrem Schoß. Strichen über sie... ihr Blick war trotzdem unentwegt auf Roy gerichtet. Die Gedanken darüber, dass sie aufhören musste - stoppen sollte - hörte sie unter seinen Berührungen eigentlich schon garnicht mehr. Sie benebelten ihre Sinne und Gedanken wie früher schon immer... gaben ihr das Gefühl zu schweben, zu fliegen.
Fast schon träumerisch schloss sie irgendwann die Augen als er ihr über die Lider strich. Lies sie einige Momente geschlossen... die irgendwo, tief in ihr drinne aufkeimende Schranke wurde in dieser Zeit wieder erstickt... es herrschte Krieg zwischen ihnen... es gab keinen Grund 'Nein' zu sagen. Es war... als sie die Augen schließlich wieder öffnete, sah sie ihn eher von unten her an und lächelte etwas, während sie näher zu ihm kam und... sich schließlich an ihn lehnte. Die Hände immernoch an der Seinen, fuhr sie langsam seine vielen kleinen Narben entlang. Betrachtete sie... die meisten von ihnen waren entstanden in einer Zeit in der sie nicht da gewesen war... eine viel, viel, VIEL zu lange Zeit. Sah man ihr diese Ansicht an? ... Ja. Definitiv.
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RE: Schule
...Natürlich hatte Rikku mit dem, was sie sagte Recht. Und auch mit dem, was sie nicht mehr sagen konnte, weil sich Tränen dazwischen gemischt hatten und sie ins Haus gerannt war. Es war nicht fair...wie Roy und er zu ihr waren. Das wussten sie ja auch beide...Sie waren beide Hitzköpfe, die es absolut nicht haben konnten, wenn man in der Art, wie Rikku es gerne tat, über und mit Leuten redete, die einem nahe standen. Vor allem, wenn die bösen Worte eher gegen sie selbst gerichtet werden sollten. Das war aber keine Entschuldigung...
Leise - ja fast stumm - seufzend ging er schließlich ebenfalls rein. Er ging ins Wohnzimmer und kniete sich neben die Couch, auf die Rikku sich hatte fallen lassen.
(Xurik: "Ich würde mich ja nicht entschuldigen..."
Riku: "...Mh...eine Entschuldigung ist angebracht..würde aber weder ausreichen noch etwas ändern. Weder bei ihr noch bei mir oder Roy. Die Sache ist nicht leicht..."
Xurik: "Selbst schuld...")
Spätestens als Gracia näher kam, sich an ihn lehnte, war der Block und der Stift gänzlich unwichtig geworden. Ruhig sah er einpaar Augenblicke mit an, wie sie seine Narben nachfuhr...sie betrachtete. Es war ein...seltsam positives Gefühl, das er dabei spürte. Wenn man, was er nicht wirklich tat, über ihre Entstehung nachdachte. Ihre Ansicht...die sah er ihr genau an...
Mit seiner freien Hand stützte er ihren Kopf, von der Wange bis runter zum Hals streichelnd, nach oben zu sich. Ohne ein Wort zu sagen, konnte man doch erkennen, was er sagen wollte. Dass sie jetzt da war...und dass das das Wichtigste war. Seine Finger strichen über ihren Hals...noch ein wenig nach unten während er sie sanft..im ersten Moment fast schon etwas zurückhaltend küsste. Dieser kurze Augenblick der Schüchternheit verblasste jedoch...nicht schlagartig..aber er verblasste wodurch sein Kuss...anders wurde als die anderen...
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RE: Schule
Mindestens 5386 Stimmen in Gracias Kopf schrien gleichzeitig danach, dass sie aufhören sollte. Aufhören und weg gehen und nie wieder kommen. Jede Zelle ihres Körpers die sich immernoch an die engen Schranken ihrer Heimat kettete, lehnte sich dagegen auf, doch... in diesem Moment war ihr Herz mit all seinen Gefühlen einfach zu stark. Zu stark um irgendwie kontrolliert zu werden. Zu stark um in eine Form gepresst zu werden die irgendetwas oder irgendjemand vorgab. Zu stark als dass sie sich mit purem Willen hätte losreißen und... weg gehen können, es war...
Mit aller Liebe und Sehnsucht die sie aufbringen konnte erwiederte sie seinen Kuss unter dem anschwellenden Glockenschlag der von irgendwoher an ihre Ohren drang und somit Mitternacht und das Ende ihres Abends einläutete. Ein Ende, das aber als solches garnicht mehr kommen konnte und nicht sollte. Ein Ende das viel zu früh kam und...
Sein Kuss glitt an ihrer Wange entlang ihren Hals herunter. Gracia spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut, fühlte die sanften Bewegungen seiner Lippen auf ihrem Weg nach unten... Ohne zu überlegen schloßen sich ihre Arme um ihn und sie drückte sich an ihn. Dieses kalte Dach... es war nicht der Richtige Ort. Das sollte einfach nicht so sein... so schutzlos und offen... es fehlte etwas... etwas... magisches...
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RE: Schule
Von alledem hatten die anderen Boy Toy Paare freilich nichts mitbekommen. Rinoa hatte irgendwann angefangen mit Tyler über dessen Verhalten gegenüber Maron zu sprechen...und wundersamerweise hatte er nicht abgeblockt oder irgendwelchen Mist erzählt. Vielleicht lag es ja an ihrer eigenen Art...oder einfach allgemein daran, dass sie erwachsen war.
Irgendwann - sie waren wirklich die ganze Zeit rumgelaufen - drang der Glockenschlag an ihre Ohren. Mitternacht. Boy Toy war vorbei. "Gut Tyler. Das war's dann wohl. Nimm's dir zu Herzen, was wir so gesprochen haben."
Tyler: "Verlass dich drauf."
Rinoa: "Schön. Also die Regeln sagen...ein Kuss. Sollst du kriegen." Natürlich kein richtiger..es war nur ein Wangenkuss, der aber offiziell erlaubt war. Danach ging Tyler nach Hause...und schon dem Moment war sich Rinoa relativ sicher, dass er sich nicht daran halten würde.
Gleichzeitig kamen Chris und Maron vor dem Reihenhaus in dem Letztgenannte wohnte an. Auch sie waren die ganze Zeit unterwegs gewesen und - das mussten beide zugeben - sie hatten einen schönen Abend gehabt. Ein ganzer Abend..an dem Maron nachdem alles okay war, unaufhörlich gelächelt hatte. Und das war wirklich was Besonderes.
Maron: "...Ich glaub das letzte Mal hab ich so viel gelächelt, als ich in der anderen Dimension war. Da waren Mom und Dad am Leben...alles war in Ordnung. Aber...trotzdem hat mir irgendwas gefehlt. Das hab ich jeden Tag gespürt...irgendwas..irgendjemand hat gefehlt. Jetzt...ist dieses Loch geschlossen. Sie sind sowieso..immer da und heute...warst auch du so da." Noch während sie gesprochen hatte, hatte sie sich an ihn gedrückt..was nur gut war, denn so sah sie seinen 'verlegenen' Blick nicht. Zu ihrem Abschlusskuss kam es erst mit knapp fünf Minuten Verspätung. Dafür war er aber gefühlvoller und...wärmer, als es sich beide je hätten erträumen können. Im Anschluss ging Maron rein..und Chris nach Hause.
Anders, als man es sich vielleicht - wenn man ihre Vorgeschichte betrachtete - gedacht hätte, fiel der Kuss bei Leon und Aerith auch nur so aus, wie bei Tyler und Rinoa. Weil sie sich als beste Freunde akzeptiert hatten...und immer akzeptieren würden. Und nach Aerith' Auffassung gehörte der Mund für einen Kuss nicht der besten..sondern der festen Freundin oder in dem Falle der Frau. Trotzdem merkte man, dass ihnen der Abend sehr gut gefallen hatte...und dass so eine Zeit auch mal nötig gewesen war.
Das letzte Paar, im Eckhaus, brachte den Kuss auch erst mit einer gewissen Verspätung über sich. Weil sie gar nicht direkt auf die Uhr oder auf irgendwelche Glocken geachtet hatten. Riku hatte damit zu tun gehabt, seine Namensvetterin zu beruhigen und irgendwie hatten sie die letzten Minuten dann doch noch irgendwie so rum gebracht, dass sie die Zeit vergaßen. Ihr Kuss war nicht viel länger, als der anderer Paare...dafür steckte aber trotzdem, von beiden Seiten, etwas darin. Er ging auf den Mund...mit einem gewissen Gefühl...und trotzdem hatte er nicht denselben Wert, wie ein ähnlicher Kuss bei Shania...das stand fest...aber diese Erkenntnis hatte nicht Riku selbst, sondern Xurik, der in dem Moment das 'Denken' übernommen hatte...
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RE: Schule
Wenn man es nett ausdrücken wollte konnte man sagen, dass der Abend für Shania alles andere als entspannend oder beruhigend war. Es war nicht so, dass sie kein Vertrauen in Riku hatte... oder sich nicht darauf verlassen konnte dass nicht passierte... trotzdem. Die Erinnerung an das letzte Mal als die beiden so nah beisammen waren, fühlte sich wieder frischer an denn je und...
... Tirawa tat sein Bestes um ihr möglichst miese Dinge einzureden. Sprach die ganze Zeit davon, dass es bald wieder soweit sein würde, dass der nächste Brief mit solchem Inhalt von Rikku ins Haus flattern würde und dass er nicht zulassen würde, dass sie ihm wieder vergab und... es war ein einziges Trauerspiel welchem sie irgendwann einfach durch den Schlaf entfloh. ... zumindest Tirawas Nölerei und böse Vorahnungen musste sie sich dann nichtmehr anhören... aber ob der Schlaf wirklich 100%ig besser war... tja... nicht wirklich.
Es war gegen um 10Uhr als sich vor dem Eckhaus etwas tat... Gracia und Roy tauchten auf... sofort lies Erstgenannte Roys Hand los und...ging ein Stück zur Seite... passend dazu ging die Tür auf.
Shania: "Da seid ihr ja, ich hab mir schon Ge... oh... was ist denn los...?"
Gracia: "Nichts."
Shania: "... Wo wart ihr denn?"
Gracia: "... Woanders... ich muss jetzt... wirklich nach Hause und..."
Roy: "sehen wir uns... morgen?"
Gracia: /"... Ich weiß es nicht Roy. Nichtmal ob..."/ "Ich versuche zu kommen... okay? ... Bis... dann..." mit einem leisen Zischen verschwand sie schließlich. Und ihr zuletzt angedeutetes Lächeln lies Shania die Augenbraue hoch ziehen. Als Gracia verschwunden war, sah sie zu Roy. "Was war? Das was ich denke?"
(weiter in der Stadt)
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