Die dunklen Tiefen

[Maron]

Bei Gracias Worten klappte Roy leicht der Mund auf. Angebetete? Versionen mit Frieda? Glühbirne? AUSTAUSCHEN? Eins stand fest...nämlich dass das ganze für ihn unverständlich war. Wie konnte Gracia eigentlich so denken?
/"Als könnte jemand wie sie dich ersetzen."/ Diesen Gedanken murmelte er sogar...absolut unverständlich vor sich hin. "Grade du solltest wissen, dass ich solche tiefgründigen Zeichnungen nicht einfach umarbeit könnte und wollte. Sie hat mit mir nicht viel zu tun...schon gar nicht in dieser Weise. Schon allein aus dem Grund würde ich das nie zeichnen. Jede Zeichnung...hat eine tiefe Bedeutung...die kann man nicht einfach umschreiben. Die kann ICH nicht einfach umschreiben." Er drückte sich von der Wand ab und ging einpaar Schritte weiter zu ihr.
"Du sagst...wie war der wortlaut? Dass es dich sowieso nichts angeht? Wenn dem so wäre...wenn es dir egal wäre...dann frag ich mich doch..warum du dann so reagierst? Welches Problem siehst du darin, wenn ich mal einen einzigen Nachmittag mit einem Mädchen verbringe das, wie du schon sagtest, sowieso niemanden hat? Wieso macht dich das so wütend, dass du mir und ihr...", er sagte bewusst nicht 'uns'...weil es einfach kein 'uns' gab, "..die Krätze an den Hals wünschst? Vielleicht denk ich zu einseitig...aber ich versteh es einfach nicht. Es gibt keinen Grund dazu...es ist schließlich nichts und es würde auch nie etwas sein."

[Kairi]

Wieder war ein trockenes Lachen von Gracia zu hören, während sie den Blick nach oben, Richtung Himmel schweifen lies. Warum war der Sonnenuntergang rot? Warum war er mal heller, mal dunkler? ... Vielleicht wurde er ja so angefärbt durch das Blut das vergossen wurden war... und da und dort aufgehellt... durch die Tränen die gewint worden waren...
"Wenn deine Zeichnungen eine tiefere Bedeutung haben, frage ich mich... wie ist es möglich dass das was passiert ist, passiert ist? Wären sie wirklich so tief, wie ich, zugegebenermaßen gehofft hatte, wäre es wohl kaum so weit gekommen. Obwohl... eigentlich sollte ich mich ja garnicht beschweren. Weiß der Kuckuck, was dich jedes Mal aus deinen dunklen Löchern wieder rausgeholt hat... auf jeden fall lebe ich noch... oder wieder. Das ist auch schonmal was wert." Noch während sie gesprochen hatte, hatte sie die Augen geschlossen und sich daran gemacht ihren Zopf zu lösen. So langsam störte er wirklich. Stumm lauschte sie dann seinen nächsten Worten. Ihr Gesicht verzog sich etwas. Wut? Nein... Eher Trauer. Enttäuschung... ?
"Nein. Es geht mich nichts an, was ihr... was du und Frieda in eurer Freizeit macht. Das geht mich nichts an. Aber es wäre eine Lüge zu behaupten, dass es mich nicht stören würde. Warum? ... Es war mir schon klar, dass du das nicht so siehst wie ich." Wieder ein trockenes, freudloses Lachen, während welchem sich ihre Brauen ein Stück zusammen und die Mundwinkel unweigerlich nach unten zogen. "... Vielleicht bin ich auch einfach zu sentimental... zu gefühlsbetont... wer macht sich schon viel aus sowas? Macht ja sowieso nur Probleme... aber gut..." Sie öffnete die Augen wieder und sah mit ihrer Eismaske geradeaus. "Ich versuche dir zu zeigen, warum mich das traurig... wütend macht. Mal sehen ob du wengstens ein bisschen verstehst, um was es mir geht, dabei. Und das es nichts damit zutun hat, ob 'da nun was ist oder nicht'. Ich dachte als so erwachsen würdest du mich mittlerweile halten... dass ich mich um solchen Kinderkram nichtmehr groß schere." Sie wandte sich ihm wieder so 'indirekt' zu, lief die paar Schritte zu ihm und zog ihn schließlich an der Hand mit sich. Richtung Stadt.

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