Irgendwo im Schloss

[Kairi]

Es dauerte nicht lange bis Roy wieder kam. Nicht wirklich. Zumindest würden man bei sowas erwarten, dass es länger dauerte... und ja. Gracia war durchaus bewusst warum die beiden nach oben verschwunden waren. Und irgendwo fragte sie sich ja auch ziemlich bitter warum sie sich eigentlich die Mühe gemacht hatten zu verschwinden. Wenn es reine Höflichkeit war ihr gegenüber war - was sie von vornherein ausschloß - wäre es nicht so losgegangen. Wenn es darum ging ihr noch eine reinzuleiern... da hinten die Streckbank hätte es auch getan.

Stumm zerrte sie die Reste ihres Oberteils von sich und klatschte es neben den Eimer. Immerhin. Dieses seltsame BH-Top, was Shania ihr noch gegeben hatte, war noch heil. Es war rot und eigentlich nur ein Schlauch, den man sich um die Brust legte. Am Rücken etwas schmaler als Vorne...
Mit trübem Blick fasste sie den gefüllten Eimer und die alte Schuhbürste ins Auge. Amila hatte ihr beides geschickt, als sie zufällig vorbei gekommen war. Mit den Worten, 'sie solle den Kerker nicht mit ihrem widerlichen Blut einsauen' - worauf Gracia nichts mehr gesagt hatte. Stumm hatte sie Shanias letztes Blatt geschluckt, damit die Wunden wenigstens nichtmehr zu offen waren... dann trank sie einen tiefen Schluck aus dem Eimer und begann sich schließlich mit der bloßen Hand das Blut vom Oberkörper zu waschen. Gerade in diesem Moment kam Roy rein, sie versteifte sich sofort und war froh, dass sie ihm nur die Seite zuwandte. Immerhin konnte sie ihn so geflissentlich ignorieren genauso wie diesen Stich in ihrer Brust, der den Kloß nochmal verfestigte - sie rang kurz hörbar nach Luft - und wieder ein paar Tränen über ihre Wangen liefen ließen... Wie konnte es nur so weh tun?? Er war der Böse! Er war... wegen ihm...... Sie konnte den Schmerz nicht verbergen, als sie sich mehr oder weniger zu ihm drehen musste um an ihrewn Rücken zu kommen. Selbst wenn... würde Roy den Grund überhaupt verstehen? Sie selbst konnte das ja kaum. /"... Wahrscheinlich göaubt er es hängt mit dem hier zusammen..."/... und das Mädchen kam nicht umhin 2 weitere bittere Tränen zu unterdrücken.

[Maron]

Anscheinend...nein, das war falsch...offensichtlich traf es besser. Offensichtlich von Gracia ignoriert zu werden war ja eigentlich etwas, woran Roy sich eigentlich langsam hätte gewöhnen sollen. Sie war ja in letzter Zeit sowieso schon nicht gesprächig und alles gewesen. Aber jetzt...irgendwie war es wieder anders. Sie schnappte nach Luft. Hörbar. Sie weinte wieder...oder immer noch... Als sie sich gezwungenermaßen etwas zu ihm drehen musste, ging er etwas auf die Knie runter. Er sagte immer noch nichts. Was auch? Sollte er sie fragen, ob sie das vorhin verstanden hatte? Ansonsten war kaum was in seinem Kopf. Es schien ihn ja auch nicht zu interessieren, dass sie obenrum lediglich mit diesem 'Schlauch' bekleidet war...
...Im Gegenteil. Nach einpaar weiteren stummen Minuten, in denen er irgendwann schräg nach unten auf den Boden gesehen hatte, öffnete er den Strick um seine Hüfte und zog sein grünes Shirt aus. Zeitgleich sickerte das Blut vom Boden quasi komplett durch den Boden des Kerkers...verschwand nach draußen.
"...Hier. Morgen kann ich dir was anderes holen aber im Moment..", sagte er leise und legte Gracia sein Oberteil quasi in den Schoß. Sah sie darauf folgend noch einige Sekunden an. In ihr Gesicht (sofern dieses nicht von einem Haarvorhang verdeckt is..dann sieht er den natürlich an xD)

[Kairi]

"... Ich... ich... ich brauche deine Sachen n-nicht... Warum..." Die paar Worte hatte Gracia gerade so mit Mühe aus sich raus gegraben. Sie klangen schwach und richtig verheult... Aber beim nächsten Satz, nahm sie ihre ganze Kraft nochmal zusammen, wischte sich fast schon wütend übers Gesicht und sah zu ihm hoch. "Warum gehst du nicht einfach wieder zu deiner Freundin hoch und lässt mich in Frieden???" Die Worte waren laut und klangen bitter, noch während sie zu ihm hoch sah, stiegen wieder Tränen auf. Als sie die merkte, griff sie nach seinem Pulli, der in ihrem Schoß lag und schmiss ihn ziemlich schwach von sich weg in die Ecke, bevor sie sich eine Hand voll von dem eiskalten Wasser ins Gesicht und ganz nebenbei auch über sich spritzte. Stumm senkte sie den Blick wieder und.. sackte ein Stück in sich zusammen, während sie den Eimer etwas zu sich zog. Stumm sammelte sie ihre Haare mit den Enden ein und ließ sie - schwer wie sie mittlerweile waren - in das Wasser des Eimers gleiten. So weit es ging, beugte sie sich runter, dass selbst ihre Ohren noch das Wasser berührten. Ihre Augen waren geschloßen... aber nicht nur wegen der Kälte, das sah man. Nein, viel mehr versuchte sie so weitere Tränen zurückzuhalten.

[Maron]

Ihre ersten Worte ließen ihn schon innerlich etwas seufzen. Nicht nur wegen den Worten selbst...sondern auch wegen dem schwachen, weinerlichen Klang. Sie musste eindeutig wieder hier weg. Endlich weg aus diesem Kerker. Aber noch bevor er diesen Gedanken erneut richtig fassen konnte, kam schon ihr zweiter Satz...der aus bitteren, lauten Worten bestand. Wieso er nicht wieder hoch zu seiner 'Freundin' ging und sie in Frieden ließ? Dafür gab es eigentlich schon einpaar Gründe...die aber nicht ausgesprochen wurden. Sie würden sie ja eh nicht interessieren...und teilweise war er sich auch nicht ganz darüber im Klaren. Stumm beobachtete er auch, wie sie seinen Pulli in die Ecke schmiss. Schwach. Er blieb noch und sah einfach nur zu ihr. Mit einem komischen Blick, den sie aber wohl nicht mehr bemerkte, waren ihre Augen doch inzwischen geschlossen...und ihr langes Haar in das kalte Wasser des Eimers getaucht. Dass sie ihre Augen nicht nur wegen der Kälte geschlossen hielt, entging ihm nicht. Nein. Dennoch...kurz nachdem sie bis zu den Ohren eingetaucht war, sah Roy wieder auf den Boden...und verschwand schließlich. Das einzige Anzeichen darauf, das Gracia jetzt vielleicht bemerkte, war ein leises Zischen, das von der Dunkelheit, die ihn umhüllt hatte, ausging...
Oben lag Roy direkt wieder auf dem Bett. Die Arme unter dem Kopf verschränkt und an die Decke schauend. Wie so oft in letzter Zeit. Irgendwie hatte es sich ja sogar noch weiter gehäuft, als zuvor, seit Gracia und Shania hier waren...

[Kairi]

Es dauerte eine gute Stunde bis Gracia ihre Haare so weit im Wasser durchgerubbelt hatte, dass sie wieder einigermaßen blond aussahen. Das Wasser war fast schon eine Schlammbrühe, in der alles mögliche Zeug umher schwamm. Von Dreckklumpen, über kleine Steinchen bis hin zu einem Käfer, der hilflos versuchte seinem Schicksal zu entkommen und von dem Gracia sich nichts sehnlicher wünschte, als dass er nicht aus ihren Haaren kam. Dennoch. Das was danach kam, dauerte noch viel, viel länger. Mit dieser Schuhbürste die Haare wenigstens ansatzweise durchzukämmen, war nicht einfach. Zwar waren ganz vorne aus irgendeinem Grund kurze, metallene 'Zinnen' angebracht... trotzdem war es nicht einfach, Haare durchzukämmen die seit einem gefühlten Jahr weder eine Bürste noch Wasser gesehen hatten. Von Seife mal ganz zu schweigen.
Es dauerte Stunden, bis sie fertig war und ihre blonde Mähne immerhin wieder halbwegs so aussah wie in Gaya, wenn sie sie eine Woche lang nicht gewaschen hatte. Aber das war jetzt, das Beste was sie tun konnte... immerhin besser als vorher. Stumm riss sie einen Fetzen aus ihrem alten Pulli raus und säuberte ihn im Wasser vom ganzen Blut... dann band sie mit diesem Streifen ihre Haare nach oben und zu einem... festen Knoten. Nichts besonderes... Aber immerhin - so hoffte Gracia inständig - würden sie nicht nochmal ganz so verfilzen.

Das letzte was sie dann noch gedankenverloren tat, war mit einem Stein einen weiteren Strich in die Wand des Kerkers zu ritzen. 37 Tage war sie jetzt schon hier ohne einmal raus gekommen zu sein. Stumm sah sie in das trübe Licht des Mondes hinauf. /"... Ob ich Mum und Dad und... und Alex und Sharlyn und Rei... und die ganzen anderen irgendwann nochmal wieder sehen darf? ..."/ Seufzend ließ sie sich im Licht des Mondes zur Seite fallen... und krallte sich mit beiden Händen in einem Stück Stoff fest. Es fühlte sich warm an, obwohl das je eigentlich kaum mehr sein konnte. Es fühlte sich warm an... und sicher... so vertraut und...
zum ersten Mal seit langem kugelte sie sich wieder ein und fühlte in ihrem Schlaf wenigstens ein winziges bisschen Geborgenheit.

[Maron]

Nach gut einer Stunde stures an die Decke Starren, hatte Roy sich auf den Bauch gedreht. Seinen Block samt Stift erscheinen lassen und weitergezeichnet. An seinem alten Bild weitergemacht...und als er damit fertig war, fing er einige Neue an. Zehn Blätter gingen drauf...keines wurde fertig gestellt. Über die Hälfte wurden, im Gegenteil, zusammengeknüllt und in den Müll geworfen. Dabei waren die ganzen Anfänge so gut, wie sonst auch. Aber es war einfach...komisch....
Erst reichlich spät brach die Nacht über ihn herein. Spät und nur halb so ruhig, wie erhofft. Irgendwie war es heute seltsam. Fast als würde er vermeiden wollen, einzuschlafen. Rechnete er vielleicht damit, jede Sekunde Besuch von Azaela zu kriegen? Oder wollte er sich einfach nur vor jeglichen Träumen verstecken? So ganz klar war das nicht. Klar war nur, dass er reichlich früh wieder aufwachte und sich direkt fertig machte. Auf seinem Bett ließ er, bevor er gerademal eine halbe Stunde nach dem Aufstehen das Zimmer verließ, einpaar Klamotten erscheinen...die eindeutig von niemandem aus DWDNW kommen konnten. Wie er Gracia gesagt hatte...andere Klamotten könnte er morgen, also heute, besorgen.
Zu eben dieser verschwand er dann auch. Lautlos tauchte er wieder am Gitter auf. Was er in der Zelle sah..dass sie sich sozusagen..an seinen Pulli kuschelte...ließ ihn leicht lächeln. Ein bei ihm ungewohntes Lächeln. Vielleicht hatte man es in dieser Art auch noch nie vorher gesehen.

[Kairi]

Dass Roy schon relativ früh im Kerker auftauchte bekam Gracia ebenso wenig mit, wie dass sie sich schon die ganze Nacht an eben dessen Pulli krallte. Ihr Gesicht war halb in ihm verborgen und sie selbst... ja... eigentlich fast schon drumherum gemurmelt. Mit den Händen drückte sie den Stoff an sich... warum, das war wohl nicht 100%ig klar. Vielleicht erinnerte er sie ja auch an Alex oder an soein Teil, dass man Bettdecke nannte...?

Es dauerte nicht so lange, bis Gracia dann ganz langsam mal wieder zu sich kam. Erst verzog sie das Gesicht... dann schlug sie die Augen auf und sah vollkommen reglos einfach in den Kerker hinein. Der Boden war immernoch etwas blutig, von gestern. Das dreckige Wasser stand immernoch an derselben Stelle, genauso wie die Bürste und der alte Lumpen, den sie bis gestern früh noch getragen hatte. Deprimiert schloß sie die Augen wieder, verzog das Gesicht kurz und vergrub es schließlich gänzlich in Roys Pulli. 1... 2... 3... Wie von der Tarantel gestochen peitschte sie plötzlich hoch und starrte im Sitzen vollkommen erschrocken direkt zu Roy hoch. Ein trockenes Blinzeln folgte, während sie ihn ansah als wäre er ein Alien... "W-w-was... was willst du denn so früh schon hier unten..." murmelte sie leise und irgendwo betreten, während sie den Blick wieder abwandte und ihre Hand mit dem Stoff zu einer Faust ballte. /"... .... Warum muss ich mich nochmal ständig blamieren...?"/

[Maron]

Die kurze Zeit, bis Gracia aufwachte, hatte Roy einfach nur an der Zelle gestanden und sie beobachtet. Ohne dass dieses ungewöhnliche Lächeln verschwunden war. Irgendwann - sie war offensichtlich aufgewacht - vergrub sie ihr komplettes Gesicht in seinem Pulli. Für diesen einen Moment würde sein Lächeln noch etwas größer. Doch dann schreckte sie hoch. Wie vom Blitz getroffen. Im Sitzen sah sie zu ihm hoch. Irgendwie ziemlich 'befremdlich'.
"Dir beim Schlafen zugucken.", antwortete er spontan auf ihre Frage. Eigentlich wusste er selbst nicht mal 100%ig, wieso er hier war. Wenn es nach Thadras ginge, würde er jetzt wahrscheinlich eher trainieren oder wieder irgendwo Unruhe stiften. Rein vom normalen her, würde er jetzt noch oben liegen und schlafen oder zumindest zeichnen. Aber er war hier unten. Stand an ihrer Zelle, sah zu ihr runter und lächelte. Wieso...tja..irgendwas zog ihn einfach hier runter...
Nach einer kurzen Ruhephase, nachdem Gracia sich wieder abgewandt hatte, sagte er: "Du hast mich vermisst, oder? Nachdem ich gestern einfach gegangen bin." Er hockte sich runter und sah von ihr zu seinem Pulli und zurück.

[Kairi]

"I-ich dich vermisst?!" Gracia ließ ein tonloses Lachen hören, hob den Kopf und verleierte die Augen. Ganz als ob sie genervt wäre... "Ich bitte dich, wovon träumst du denn nachts??" /"... Wahrscheinlich von deiner Freundin......"/ "Ich habe im Moment glaube ich ganz andere Leute die ich viel eher vermissen sollte als dich, oder?!" /"... .... traurige Tatsache, dass du trotzdem mit dazu gehörst..."/ Sie warf ihm einen genervten Blick zu und nahm dann seine Hand von seinem Pulli. Man hatte nicht wirklich gehört und ihr erst recht nicht angesehen, dass das Ganze nicht wirklich der Wahrheit entsprach. Einzig und allein wenn man sie gut genug kannte und einigermaßen einschätzen konnte, war es vielleicht möglich gewesen es zumindest etwas zu erahnen. "Es ist ganz normal, dass man sich an irgendwas dran kuschelt, wenn man auf dem nackten Stein liegt in einem Schloß das erstens feucht, zweitens kalt und drittens löchriger als jeder Schweizer Käse ist. Außerdem ist es schön mal wieder 'ne Bettdecke zu haben." /"Eine wunderschöne Ausflüchte... überhaupt nicht durchschaubar..."/ Gracia verzog etwas das Gesicht, stand auf und ging ein paar Schritte von ihm weg, bevor sie mit dem Rücken zu ihm die Arme verschränkte und sich bemühte nichtmehr zu ihm zu sehen. Die Röte war ihr spätestens jetzt ins Gesicht geschoßen... die ganze Situation war einfach nur eines. Und zwar extrem peinlich!
Ein Kribbeln fuhr ihr über die Haut und löste in ihrem Rücken einen stechenden Schmerz aus, der sie erschaudern lies und eine Gänsehaut auf ihrer Haut hinterließ. /"... Kann es noch schlimmer kommen?!"/

[Maron]

Gracias Punkte, mit denen sie sich aus der Sache rausredete, waren wirklich...perfekt ausgesprochen, um als wahr rüber zu kommen. Trotz dem eigentlichen, versteckten Vorteil durch die andere Dimension, konnte er nicht recht erkennen, ob da nun vielleicht doch noch ein bisschen 'Lüge' hinter war. Sein Lächeln wurde etwas schwächer...ging ins 'Normale' über. Innerlich war es zumindest bei der 'Frage' wovon er nachts träumte, fast gänzlich verschwunden. Seine Träume waren in letzter Zeit wieder seltsam...verwirrend gewesen.....
Als sie dann mit leicht verzogenem Gesicht aufstand, sich umdrehte und einpaar Schritte wegging, sah er ihr stumm hinterher. Man konnte genau beobachten, wie sie Gänsehaut bekam. Es war wirklich...ziemlich gut zu sehen...
Nach einer Weile, in der absolute Ruhe herrschte - man konnte draußen die Herzlosen krabbeln hören - durchdrang ein leises Zischen die Stille. Vor Gracia erschienen die Sachen, die bis eben oben auf Roys Bett gelegen hatten. "Da, hab sie dir vorhin geholt. Aber weißt du...wenn ich könnte, wie ich wollte, wärst du ja eh schon längst nicht mehr hier. Dann bräuchtest du dir keine Gedanken mehr um eine kalte Kerkerzelle in einer immerdunklen Welt machen. Du würdest auch niemanden mehr vermissen. Allgemein wär das alles passé."
Während er sprach, lehnte er sich an die Wand neben sich. Weiterhin sitzend wohl bemerkt. Wie das gestern zu Azaela konnte man das..durchaus mehr als falsch verstehen. Das war ihm vermutlich auch bewusst...bestimmt war es das..hatten sich doch gestern dann alle Fragen nur noch darum gedreht.....

[Kairi]

"Nun... wenn du mich so gerne loswerden willst..." Gracia drehte sich zu Roy um und sah ihn mit festem Blick an. "... warum tust du es dann nicht einfach?" Es war eine vollkommen neutrale Stimme die sie angeschlagen hatte. Eine ganz normale Frage... obwohl sie sich nichtmal 100%ig sicher war in welcher Hinsicht Roy seine Worte nun meinte. Aber letztendlich... lieber sterben als ein Leben hier unten in einem Kerker führen...
Stumm wandte sie sich dann von ihm ab und sah runter auf die Klamotten, die er ihr mitgebracht hatte. Sie waren dunkel und wirkten so wie der Mädchen in Gaya, von denen Noctis und allgemein niemand im Schloßparlament viel hielt. Die, die den ganzen Tag durch die Straßen zogen, rauchten, tranken und schon mehr hinter sich hatten als so manche 40jährige Hure. Trotzdem faltete sie sie auseinander... und erstarrte fast sofort. Was sollte sie davon halten??
Das war ein... schwarzes... bauchfreies T-Shirt-Top dass so knapp war, dass es beim eigentlichen Besitzer wohl kaum über die Brust ging und so tief ausgeschnitten war, dass er über der Brust von vielliecht 3cm Stoff gehalten wurde. Eben diese wurde noch durch ein weißes Muster und Glitzersteinen betont. Die Hose war ebenfalls schwarz, hauteng, lang und so schmal geschnitten, dass sie vielleicht einer Puppe passte. Ein Stich flog durch ihr Herz und ließ sie kurz ein Stück zusammen sacken. "D-danke... danke für die Klamotten..." murmelte sie leise und legte sie wieder zusammen. Plötzlich hatte sie wieder dieses irrsinnige Gefühl in Tränen auszubrechen. "A-aber..." sie sah kurz zu Roy zurück und lächelte kurz und gezwungen. "... die passen beim besten Willen nicht. Für das Oberteil brauch ich bestimmt die 4fache Oberweite und für die Hose hab ich wohl ein paar Kilo zu viel auf den Rippen..." sagte sie leise und versuchte den dicken Klos in ihrer Kehle runter zu schlucken. "... a-außerdem... ist es Schade darum. Sie wäre bestimmt nicht begeistert... wenn ich das anziehen würde..." drückte Gracia noch raus, bevor sie aufstand und die Sachen wieder zu Roy legte. "... Danke aber trotzdem.........." Sie ging wieder zurück zum Fenster. ... Ja... das hatte weh getan. Ihr Blick wurde ein Stück finsterer, während sich ihre Hände in der Verschränkung zu Fäusten ballten. /"... Grrrrrrrrrrrrrrrrr...."/

[Maron]

...Sie klang normal. Normal und trotzdem klangen ihre Worte eher danach, dass sie es weder gestern noch heute verstanden hatte. Innerlich seufzte er etwas. Irgendwie war es komisch...sehr seltsam, mehr oder weniger zu wissen, dass sie so dachte. In diesem negativen Sinn. Aber der Rückschlag, der eigentlich gar nicht mal wirklich als solcher gedacht war, kam. Direkt danach, als Gracia runter auf die Klamotten sah. Es waren nicht die, die er heute Morgen auf die Schnelle aus Gaya geholt hatte, oh nein. Im Gegenteil. Sie kamen von hier. Und es war eigentlich schon klar, dass sie ihr nicht passen würden. Aus genau den Gründen, die sie ihm dann sagte. Obwohl man ja nicht sagen konnte, dass sie zu viele Kilos auf den Hüften hatte. Das war auf jeden Fall sein Gedanke, nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte.
Irgendwie blieb aber der Witzeffekt aus. Er hatte die Klamotten ja absichtlich falsch runtergeholt. Sozusagen eben als Scherz aber...ihr gezwungenes Lächeln und alles.... Roy stand schließlich nach etwa zwei Minuten vom Boden auf. Anders als gerade eben verschwanden Azaelas Klamotten und wurden innerhalb der Zelle durch den richtigen Stapel ausgetauscht. Er selbst tauchte keine Sekunde später...ebenfalls in der Zelle auf. Hinter Gracia. Tonlos und auch sonst eigentlich ohne Aufsehen zu erregen.
Wenige Sekunden später konnte Gracia etwas weiches...direkt irgendwie wärmendes über ihren Schultern spüren. Eine ihrer Sweatjacken von zuhause. Er legte sie ihr über die Schulter...verweilte mit seinen Händen einen kurzen Moment länger an diesen, als eigentlich 'nötig'..vielleicht auch, als eigentlich gedacht und sagte leise: "Tut mir Leid...ich glaube, das hier ist besser."

[Kairi]

Die Minuten in denen mehr oder weniger Stille herrschte, hatte Gracia nur auf den Boden gesehen und versucht nicht zu sehr darüber nachzudenken und den Schmerz in ihrer Brust langsam abebben zu lassen. Ja... irgendwie tat es mehr weh, als es überhaupt sollte... was war so schlimm daran, dass er sich ein bisschen 'verschätzt' hatte?? - ... egal was es war. Es war schlimm!

Wahrscheinlich war sie einfach zu sehr darauf konzentriert, das sie es nicht bemerkte, wie dann neben ihr der Richtige Stapel Klamotten auftauchte... und dauch nicht dass Roy irgendwann hinter ihr stand und...
Eine Hand lag auf ihrer Schulter und sie fühlte eine fast ungewohnte 'Schwere' auf ihren Schultern. Vorsichtig sah sie auf eben diese und... eine ihrer weinroten Sweatjacken lag auf ihren Schultern. Ihre Augen weiteten sich ein Stück, als sie sich die Jacke von der Schulter zog und mit großen Augen auf sie sah. Sie war frisch. Sie roch genau so wie die frische Wäsche von zu Hause immer roch und... Tränen schoßen ihr in die Augen und purzelten auf den Stoff, als sie ihn an sich drückte. Zu Hause... es war so nah... und doch ferner denn je...
Ohne Nachzudenken drehte sie sich dann um und... umarmte Roy! Ihr einer Arm lag um seinen Hals, während der andere die Jacke an ihre Brust drückte. Sie schluchzte und Tränen liefen jetzt richtig über ihre Wangen. Auf seinen Pulli, ihre Jacke, ihre Brust... aber das spielte im Moment einfach alles keine Rolle...

[Maron]

Von den Anfangen von Gracias Reaktion sah Roy höchstens, dass sich ihre Augen weiteten. Und, wie erste Tränen auf die Jacke tropften. Es musste Freude und gewisser Schmerz zugleich sein. Beides von der Sorte, die ihm eigentlich weitgehend unbekannt war. Wenn er war von 'Zuhause', als von hier, kriegen würde, würde er es eher direkt vernichten...vermutlich.
Mit dem, was dann kam, hatte er absolut nicht gerechnet. Nein, eigentlich war ihm gerade in den Kopf geschossen, dass er vielleicht eher wieder aus der Zelle verschwinden sollte, nicht dass es doch noch Ärger gab...der dann vielleicht wieder an ihr ausgelassen werden würde. Aber da hatte sie ihn schon umarmt. Sie schien nicht mal darüber nachgedacht zu haben. Es war so...seltsam. Bis auf dass sie weinte - richtig weinte - war doch kaum was anderes an dieser Umarmung im Vergleich mit anderen. Und trotzdem...
Nach einpaar Augenblicken...und einigen Tränen von Gracia, schloss er die Arme um sie. Vorsichtig irgendwie...wegen den Narben. Gleichzeitig senkte er den Kopf noch etwas nach unten.
"Wenn ich könnte, wärst du längt nicht mehr hier...sondern wieder zuhause.", flüsterte er irgendwann so leise, dass tatsächlich ausschließlich sie es hören konnte. Selbst wenn Thadras sie beobachten würde oder sowas...das hätte er trotzdem nicht verstanden....

[Kairi]

"... Wenn ich könnte wäre ich auch von mir aus schon lange nichtmehr hier..." flüsterte Gracia nach einigen Momenten in Roys Armen leise und schluchzte. "Ich wäre auch von mir aus schon weg und zuhause und bei... allen... aber..." Ein neuerlicher Schwall Tränen überkam sie und sie drückte sich von Roy weg, ging ein paar Schritte Richtung Fenster. "Aber... aber..." sie öffnete die nassen Augen und sah hoch. Direkt in das schwache Licht des immer währenden Mondes. Ihr Gesicht war Tränennass und die Augen leicht rot umrandet. "... ..... es geht einfach nicht..." Diese Worte waren ein leises Hauchen. Kaum verständlich eigentlich. Aber...
Nach einigen stummen Momenten rieb sie sich die Tränen aus dem Gesicht und sah wieder zu Boden. "D... d-danke... danke für die Sachen..." flüsterte sie leise und sah kurz auf seine Füße zurück. "Ahm... h-hier..." Sie ging zu seinem Pulli, klopfte ihn ab und hielt ihn ihm mit zittrigen Händen entgegen. Immernoch ohne ihn anzusehen. "A-auch dafür... danke..."

[Maron]

Nein...es ging nicht. Das war richtig...und das war die..traurige Wahrheit. Sie war einfach nur gefangen in einer Welt, aus der es lebendig kaum Entkommen gab. Und selbst wenn sie jetzt irgendwie wieder nach Gaya kommen würde...so war es nicht sicher, dass Thadras es damit auf sich beruhen lassen würde. Im Gegenteil...das war ziemlich unwahrscheinlich. Eine gewisse...wieder neue Spur von...sowas wie 'Mitleid' trat auf Roys Gesicht, als sie zum Fenster ging und nach oben...hinaus sah. Das erste Mal fühlte er sich auch wirklich...und bewusst richtig schlecht...für diese Tränen verantwortlich zu sein. Tränen hatte er schon seit Jahren gebracht...Tränen, Leid und Tod...es war ihm immer egal gewesen. Gracia war es nicht...
Der leise Dank für die gebrachten Sachen, sowie dass sie seinen Pulli etwas ausklopfte und ihm dann entgegenhielt...beides sah und hörte er. Auch, dass sie sich vorher die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte. Aber so ganz darauf reagieren tat er nicht. Ihre Händ zitterten. Vielleicht war das auch ein Grund, weshalb Roy nicht nach dem Pulli griff...sondern eher noch einen Schritt zu ihr tat und nach ihrer Hand nahm. Mit seiner anderen stützte er ihren Kopf etwas zu sich hoch.
Roy: "Du kommst hier..." Nein...zum Aussprechen kam er nicht. Eine andere...düstere und irgendwie...ziemlich wütend klingende Stimme mischte sich dazwischen und beendete anders, als Roy es getan hätte: "...nicht mehr lebend raus. Gaya wird bald nur noch eine verblassende Erinnerung sein, genauso wie du selbst!"
Thadras erschien...außerhalb der Zelle. Mit verschränkten Armen und einem Blick, der einem herannahenden Unwetter glich. "Wieso denn so weit weg voneinander? Grade eben habt ihr euch doch noch in den Armen gelegen.", seine Worte klangen mehr als angewidert, "Sie wird nicht mehr lange hier sein, wenn sie so weiter macht mit ihrer lichterfüllten Hexerei...mit den positiven Gefühlen. Du wolltest doch 'deinen Spaß' an dem Auftrag, oder hab ich da eine falsche Erinnerung? Sieh zu...umso schneller in Gaya die Nachricht ihres Todes eingeht, desto schneller fällt diese Welt und ihre Anhänger. Ist das nicht mehr in deinem Sinn? Hat sie dich schon so weit verwirrt??! Dann kriegst du ganz schöne Probleme!" Er aktivierte das Mal...Roys linker Arm zuckte und kurz darauf, nur wenige Sekunden später, kniete er gerade noch am Boden. Außerhalb der Zelle.
"Und du...", der Boss lief einfach auf Gracia zu. Durch die Stäbe der Zelle hindurch, "...wir sollten noch mal andere Saiten aufziehen. Ich war noch viel zu sanft mit dir!" Ein Klatschen...ein lautes, sehr lautes Klatschen. Mit einer Wucht, die Gracia direkt auf die andere Seite, gegen die Gitterstäbe beförderte, hatte er sie geschlagen. Sie würde nicht KO sein Ohne lange zu warten ging er wieder hinterher...und zog sie an den Haaren zu sich nach oben. "Dich sofort zu töten wäre eine Alternative...aber damit ich dir nur einen Gefallen tun. Was werde ich also tun...vielleicht Ayano dazu holen...das wäre auf jeden Fall was anderes...Qualvolles. Oder ich füge dir anderweitig Leid zu...Mh...wie muss ein 'Bad in der Dunkelheit' wohl für jemanden wie dich sein...wenn es schon Roy solchen Schaden zufügt?"
Er ließ sie wieder fallen, schnippte im nächsten Moment mit dem Finger. Langsam züngelte von unten pure Dunkelheit an Gracia hoch. Aggressive Dunkelheit, die noch jedes Licht durchbrechen konnte. "Daraus können sie dich nicht retten. Niemand...einzig mein Wille."

[Kairi]

Roy hatte eine ihrer Hände genommen und ihren Kopf vorsichtig zu ihm nach oben gestützt. Für einen winzigen Moment sah Gracia in Roys grüne Augen. Sie erinnerten sie an das wehende, Gras in der Dämmerung wenn sie mit ihrer Familie im Urlaub gewesen war. Seine Augen waren nicht so strahlend grün wie die von Sharlyn beispielsweise. Seine Augen waren... geheimnissvoller... fesselnder in einer seltsam behaglichen Art und Weise.
Allerdings war dieser Moment kaum von langer Dauer. Gerade wollte er etwas sagen... da hörten sie eine dunkle, bedrohliche Stimme, die den Satz für ihn beendete. Allein bei ihrem Klang trieb es Gracia tausende Schauer wie Stromstöße über den Rücken. Eisig kalter Schweiß trat auf ihre Haut, sie begann noch mehr zu zittern... innerhalb von Sekundenbruchteilen sprengten sie auseinander und Gracia blieb mit entsetztem Blick genau dort stehen, wo sie hin gesprungen war. Hinter dem Gitter ihrer Zelle stand er. Thadras. Die personifizierte Hölle und momentaner (und auch zukünftiger) Bestandteil ihrer schlimmsten Albträume. Er klang angewiedert... allerdings grub sich das was er sagte tief in ihren Kopf ein... doch richtig hören tat Gracia es in dem Moment nicht. Sie stand da, als wäre sie vor Angst erfroren. Beobachtete reglos wie Roy zu Boden sank wegen diesem Fluchmal auf seinem Arm... beobachtete reglos wie Thadras einfach durch die Gitterstäbe, zu ihr, ging... Gracia starrte ihn an. Mit einem Blick in den so unglaublich viel einspielte, dass man es kaum mehr voneinander trennen konnte. Sie starrte ihn an...
... das nächste was sie spürte war ihren Aufprall auf dem Boden. Hart schlug sie mit dem Kopf auf die Steine und keine Sekunde später spürte sie den unheimlichen, flammenden Schmerz in ihrer Wange. So stark, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb... und es war unmöglich sie zurück zu halten. Mit einem leisen Husten drückte sie sich dann - unheimlich zitternd - ein paar Zentimeter hoch. Ihre Ohren waren wie taub, das Klatschen des Schlags hallte in ihren Ohren wieder... doch da war Thadras schon wieder. An den Haaren zerrte er sie nach oben... schrie sie? Wehrte sie sich? ... vielleicht. Sie selbst bekam es kaum mit. Wenn sie es aber tat, dann war es nicht stark. Dafür hatte sie schon lange keine Kraft mehr.
Ihre Augen waren geschloßen, das Gesicht verkrampft und weitere Tränen liefen über es. Dann hörte sie einige Funken aus dem was Thadras sagte... 'Bad in Dunkelheit', 'Roy', 'Schaden zufügen' ....

Mit einem dumpfen Klatschen landete das Mädchen wieder auf dem Boden... und sie kam schon nichtmehr dazu sich aufzusetzen. Sie krümmte sich auf dem Boden, als DUnkelheit an ihr hochzüngelte und sie verschlang.... ein einziger qualvoller Schrei drang aus ihrer Kehle. Lang, schmerzvoll hallte er im Kerker wieder... bis ihre Augen sich schloßen. Wie im Schlaf. Mit einem neuerlichen Albtraum. Voller Dunkelheit, Schmerzen und Thadras der ihr all das brachte...

[Maron]

Gracias schmerzerfüllter, langer Schrei, der noch mehrere Male zwischen den Mauern des Kerkers widerhallte, war für Thadras anscheinend etwas, das für normale Menschen Meditationsmusik darstellte. Entspannend, wohltuend. Aber es war noch nicht perfekt. Auch nicht, als sich die Dunkelheit komplett um die Prinzessin von Gaya geschlossen hatte. Nein, der zweite 'Störfaktor' war ja immer noch 'unversehrt' - wohl bemerkt in seinen Augen. Das Leid und die Schmerzen, die das Fluchmal verursachte, waren auch nicht leicht zu ertragen. Aber sie reichten nicht aus. Nicht für Thadras...
Nachdem er sich noch einen Moment an Gracias Qualen erfreut hatte, verließ er die Zelle einfach wieder. Ihre Qualen...für Roy gerade absolut nicht das, was er als 'Musik in seinen Ohren' oder sowas bezeichnen konnte. Vielleicht bei anderen Opfern...aber so... Als Thadras vor ihm stand, ließ die Wirkung des Mals nach. Langsam.
Roy: "Hol sie da raus, es gibt andere Strafen, die sie kriegen kann!"
Thadras: "Denkst du, ja? Dann versuch doch, sie aus der Dunkelheit zu ziehen.", wie belustigend und ironisch er diese Worte fand, war perfekt rauszuhören, "Ihr Leid ist meine Freude...lass sie mir und ich sehe über deinen Sprung in Richtung Licht vielleicht hinweg. Versuchst du nur, sie rauszuholen, bist du in wenigen Sekunden Geschichte. Da kann dir nicht mal Shania....mmh... " /"Sie sollte auch langsam mal zurück kommen...auf jeden Fall für den Moment...."/ "Vielleicht trefft ihr euch ja tatsächlich...dann könnt ihr versuchen, in ewiger Dunkelheit Licht zu verbreiten!"
Er trat noch einen Schritt zurück...und im nächsten Moment schon spannte sich die Dunkelheit wie ein dichtes Netz um den 17-Jährigen. /"Das wäre dann wohl erledigt. Also Shania...komm wieder zurück!"/, mit diesem Gedanken verschwand er nach oben in sein Zimmer...der Ort, an dem von den kleinen, schwarzen Flecken auf dem Boden, nichts zu sehen war. An dem er Shania erscheinen lassen würde...

[Kairi]

In einer Flamme, die weitaus dunkler schien als normal, tauchte Shania schließlich vor Thadras wieder auf. Den Blick schon in der ersten Sekunde auf ihn geheftet und allgemein unergründlich. Was sie dachte und fühlte? ... es war unmöglich zu erraten. Einmal mehr stand sie vor dem Bett auf dem der Herr dieser Welt saß. Breitbeinig... als wäre er wirklich der Meister über alles und jeden hier. Shanias Eingeweide schnürten sich zusammen, alleinbeim gedanken daran, dass er das war... zumindest hier hatte nichts und niemand Rechte. Nichtmal das Recht zu leben. "... Du hast nach mir verlangt?" fragte Shania leise und riss den Blick von ihm ab, stumm und ernst schräg nach unten auf den Boden. Ihr Gesicht war genauso ernst wie ihre Stimme. "... Was willst du."

[Maron]

Vom ersten Moment an, in dem Shania wieder in DWDNW, in seinem Zimmer war, hatte Thadras wieder ein gewisses Grinsen auf dem Gesicht. An die halben Leichen unten im Kerker verschwendete er gerade keinerlei Gedanken. Wozu auch? Nein, eher lehnte er sich noch ein Stück nach hinten. "Was ich will? Hast du vergessen, warum du nach Traverse gegangen bist? Du hattest schon ziemlich viel Zeit...genug, um mehr herauszufinden, als dass der Kerl, bei dem du dich eingenistet hast, ein Weichei ist, der es nicht mal fertig bringt, sich den Respekt von Teenagern zu sichern.", er verdrehte etwas die Augen, "Außerdem dachte ich, wäre es auch in deinem Interesse, dich an diesen Ort zu erinnern. Wir haben uns lange nicht..persönlich gesehen...und du hast auch einiges verpasst. Aber das ist jetzt nicht ganz so wichtig...Komm her und sag mir, was du rausfinden konntest. Dann können wir über alles weitere...sprechen."
Seine Stimme war nur halb so wütend, wie eben noch im Kerker...aber auch nicht mal halb so 'freundlich', wie vielleicht seine Wortwahl war. Wie er mit der Hand wank, während seiner letzten Aufforderung, dass sie herkommen sollte...eigentlich ließ es 'böses' erwarten.