Schlossparlament

[Kairi]

"Das ist wirklich zu freundlich von dir." kicherte Gracia, bevor sie sich über Roys Antwort auf ihre Frage Gedanken machte. In ein paar Monaten würde er 18 werden und dann zumindest versuchen weg zu kommen. Sein Leben selbst zu leben, wie er wollte, nach seinen eigenen Regel und Einstellungen und... irgendwo freute sie das ja schon, als sie das hörte. Dass er versuchen würde, zumindest diese Art des 'Bösen' den Rücken zu kehren...
"Mh... ja, doch, klar mache ich mir darüber auch Gedanken. Wer tut das nicht? ..." /"Das Problem ist nur, dass ich mir in letzter Zeit eher Gedanken darüber gemacht habe OB meine Familie und ich eine Zukunft haben..."/ Man sah ihr den Gedanken nicht 100%ig an. "... Ich würde mir wünschen, dass ich mich irgendwann mal - wie Papa auch - für das einsetzen kann, was in meinen Augen richtig ist. Dass ich kämpfen kann für das, was ich für richtig halte. Wie genau... das liegt letztendlich nicht nur an mir. Je nachdem wie es eben kommt und wie ich... 'gebraucht werde' wird dann auch meine Zukunft aussehen. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass ich hier bleibe. Als Beraterin von meinem Bruder oder sowas..." sie hatte den Blick von ihm abgewandt und sah jetzt auf ihre Bettdecke. Mit komplett undeutbarem Blick. Ihr linkes, unteres Augenlid zuckte etwas... was das jedoch bedeutete, war nicht ganz klar. Man konnte es sich vielleicht denken, wenn man sie jetzt mit ihrem Ich aus der echten Zeit verglich... es war in dieser Zeit ja allgemein bekannt, dass sie nicht gerne für immer in irgendjemandes riesigem Schatten stand und lieber ihrem eigenen Weg folgte... "Aber egal wie es kommt: Ich werde versuchen so normal zu leben wie es geht. Weiter zu machen auf dem Weg den meine Eltern mir gezeigt haben. Und versuchen möglichst vielen Menschen das Licht wieder zu zeigen." Mit ihrem letzten Satz sah sie mit einem Lächeln wieder zu ihm... wenn auch nur kurz. Das Lächeln blieb aber immerhin erhalten.

[Maron]

Dass sie sich ihrer Bettdecke zuwandte..und irgendwann ihr linkes Augenlid zu zucken begann, war für Roy - wohlbemerkt obwohl er sie nicht kannte - nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass sie mit dieser Version der Zukunftsaussicht unbedingt vollends zufrieden war..was er nur zu gut verstehen konnte. Das würde ja wieder irgendwo 'Abhängigkeit' bedeuten...und er konnte sich nicht vorstellen, dass sie gerne abhängig von irgendjemandem war.
"Mh...Na gut, als Beraterin könntest du deinen Wunsch sicher irgendwie ausleben aber ich glaub kaum, dass das was für dich wäre. So eng unter deinem Bruder zu arbeiten. Du könntest ganz andere Dinge machen, die deinen Wunsch erfüllen und dir dazu noch gefallen würden. Mit deiner Magie, deiner Einstellung...Ich hab keine Ahnung, was...Eltern von ihren Kindern erwarten aber ich könnte mir vorstellen, dass ihnen das sogar lieber wäre, als wenn du dich in diesen royalen Weg drückst, obwohl du andere Möglichkeiten hättest." Mit einer kurzen 'Verzögerung' hing er noch an: "Nur meine Meinung..ich hab davon keine Ahnung und ich frag mich sowieso, warum ich das gesagt hab."
Ihr kurzer, lächelnder Blick war dann in seinen Augen...mehr als eine Bestätigung zu dem, was sie am Ende sagte. So vielen Leuten wie möglich das Licht wieder zeigen. "...Kann ich mir gut vorstellen, dass du das schaffst. Dann wünsche ich dir aber leichtere Fälle, als das was dich in meiner Welt erwarten würde."

[Kairi]

/"Das glaube ich auch nicht. Aber... ich kann ganz schlecht sagen 'Nein Bruderherz, ich helfe dir nicht weil ich keine Lust auf Politik und royales Getue habe'. Das würde - glaube ich - sogar er mir krumm nehmen. Zumal wir ja beide zu gut wissen wie fies diese Position manchmal sein kann und wie gut es da sein kann jemanden aus der Familie wirklich als Berater da zu haben..."/ Mehr oder weniger so wäre Gracias Antwort gewesen, die sie letztendlich jedoch nur in gedanken gab. Es hatte keinen Zweck darüber zu 'streiten'. Beide Ansichten hatten sicherlich etwas Wahres... und letztendlich war es sowieso nicht an ihr und noch weniger an ihm in irgendeiner Weise darüber zu 'richten'... "... um Menschen unsere Seite, das Licht, wieder zu zeigen gehören sowieso immer 2 dazu. Ich kann vielleicht versuchen ihnen mit einem... Fünkchen die Richtung zu geben... letztendlich finden muss jeder es selbst. Licht ist nicht gleich Licht. Jeder sieht, fühlt und erlebt es anders... ich kann mir nicht vorstellen dass überhaupt jemand aus deiner Welt noch willig wäre das 'andere' auf sich wirken zu lassen. ... .... Geschweigen denn die Augen auf zu machen."

[Maron]

Jeder nahm Licht anders wahr? Mh...eine richtige Aussage, die Thadras wieder zum Kochen bringen würde. Licht war in seinen Augen einfach nur der Feind, da gab es keine Individualität. Obwohl es ja eben anders war, das sah sogar Roy ein....der sich allen Ernstes selbst die Frage stellte, wie er seine Auffassung von 'Licht' beschreiben könnte. Bis jetzt. Verwirrend, Positiv, Gruselig... Eh...nein, das funktionierte nicht. Genauso wenig wie er jetzt abschalten und mal versuchen könnte, die Dunkelheit aus dieser Ansicht 'rauszuschneiden'. Würde er das machen, würde sich Thadras sicherlich einmischen. ...Wieso eigentlich ständig Thadras? Man könnte ja fast meinen, er würde den Kerl fürchten oder sowas...
"Wer weiß. Wenn eine von 'uns' schon abgesprungen ist..kann ja sein, dass die ein oder andere auch wollen würden, sich aber nicht trauen. Aber..begründet, sollte so ein Fall raus kommen, dreht er durch...durchdrehen ist untertrieben.."

[Kairi]

"... Ganz ehrlich? ... Ich will mir nicht vorstellen wie das enden würde, wenn jetzt noch jemand von 'euch' abspringen würde. Wenn das jetzt schon so... grausam gewesen sein muss......"

So oder so ähnlich ging das Gespräch dann weiter. Relativ ruhig also... und auf einer ziemlich persönlichen Ebene. Natürlich kamen sie irgendwann auch mal ein bisschen von diesem Thema ab Licht - Dunkelheit, Thadras, Morde... im Hinterkopf war aber bei beiden immer alles präsent. Es war immer klar, dass sie in so vielen Dingen verschieden waren, allein wegen diesem einen Konflikt.
Irgendwann - es war schon ziemlich spät - hatten sich beide dann hingelegt. Roy hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und lag jetzt auf dem Rücken. Den Blick nach oben gerichtet... einige Minuten später hatte auch Gracia sich hingelegt... Quer über das Bett... mit den verschränkten Armen und dem Kopf... auf Roys Brust? Jap. Genau so lag sie da. abwechselnd - je nachdem ob sie gerade sprachen oder nicht - sah sie also entweder geradeaus durch das Fenster nach draußen oder zu ihm.
Warum sie so da lag... konnte wahrscheinlich nichtmal sie selbst wirklich beantworten.

[Maron]

Eigentlich war wirklich wahr der ganze Tag...seltsam und absolut untypisch gewesen, musste Roy sich irgendwann spät abends...oder besser gesagt nachts eingestehen. Nicht zuletzt, weil er mit Gracia in einpaar Stunden bestimmt mehr geredet hatte, als mit allen anderen Personen, die er innerhalb seines Lebens kennengelernt hatte. Und dann auch noch über relativ persönliche Themen...so freiweg. Aber trotzdem kein einziges Zeichen von Thadras. Nichts...
Als sie sich irgendwann hingelegt hatten, hatte er erstmal gar nicht wirklich damit gerechnet, dass Gracia sich dann auf diese Weise hinlegen würde. Mit verschränkten Armen und ihrem Kopf auf seiner Brust. Eigentlich wäre das ja auch nichts, was für ihn 'fremd' sein sollte...aber es war doch seltsam...irgendwie.
Nach und nach, im Laufe der Minuten und inzwischen sogar Stunden, waren die Worte zwischen ihnen aber auch seltener geworden. Vielleicht lag es an Müdigkeit. Oder daran, dass ihnen auf die 'Schnelle' keine neuen Themen einfielen, die nicht unbedingt zu tief ins Leben des anderen einschnitten. Das war nicht so ganz klar. Sicher war nur, dass sie irgendwann nach Mitternacht wirklich beide eingeschlafen waren. Zwar eher flach...aber sie schliefen. In unveränderter Position.
Erst gegen 3:00 Uhr morgens, als sie nacheinander beide wieder aus ihrem Halbschlaf erwachten, schienen sie was daran ändern zu wollen. Oder eher gesagt zu müssen.
Beim Blick auf die Nachttischuhr waren Roys Augen direkt größer geworden. Wieso war er immer noch hier? Er musste gehen...ansonsten würde Thadras ihn vielleicht doch noch umbringen.
Zumindest innerlich grummelnd lockerte er seine Arme und zog sie unter seinem Kopf weg. 'Tätschelte' dafür mit einer Hand kurz den von Gracia, um sie zum Aufstehen zu 'überzeugen'. Wie war es eigentlich möglich, dass sie nicht direkt wieder einschliefen und dieses 'Problem' einfach vergaßen?
"Ich sollte jetzt gehen. Dann kannst du vielleicht endlich richtig schlafen und ich seh möglicherweise doch noch mal eine andere Welt, als meine.", murmelte er wundersamerweise kaum wirklich schläfrig klingend, "Wir sehen uns."
Noch bevor er sich 'verabschiedet' hatte, war er vom Bett aufgestanden und hatte letztlich zu ihr gesehen...und war am Ende verschwunden. Einfach raus, von Dunkelheit umhüllt...wohl wissend, dass er in DWDNW kaum einfach ins Bett und schlafen könnte...es würde Ärger geben....
-->

[Kairi]

Kaum hatte Roy Gracia am Arm getätschelt hatte sie sich auch schon erhoben. Saß jetzt wieder... er verabschiedete sich. Hörte sich an als würde er großen Ärger befürchten... Stumm sah sie ihm 'nach' als er aufstand ein Stück weg ging, wieder zu ihr sah - noch ein einziges Mal gegenseitig in die Augen - dann verschwand er in Dunkelheit. Wurde von ihr umhüllt... in Gracias Augen sah es fast aus als würde er von ihr verschlungen. Würde sie ihn wirklich wieder sehen? ... ....
Stumm richtete sie ihren Blick wieder auf ihre Bettdecke. Sie hatte ihre Klamotten immernoch an. Nichtmal so getan als hätte sie sich bettfertig gemacht... aber das war jetzt nicht wichtig. In ihrem Kopf gab es im Moment - neben der Frage was Roy jetzt wohl erwarten würde - nurnoch eine Einzige: ... Würde sie ihren Eltern von dem was sie wusste erzählen? ... Gracia wusste, dass sie das würde tun müssen. Wenn nicht würden vielleicht noch mehr Menschen sterben, nur weil sie die Klappe gehalten und einen Fremden gedeckt hatte. Auf der anderen Seite... es wäre das letzte Mal dass Roy überhaupt irgendwie, irgendwo normal würde hingehen können... .... Würde sie also etwas sagen? ... und wenn ja... Was?

Es dauerte fast eine Stunde bis Gracia sich die Worte ungefähr bereit gelegt hatte. Sie würde sagen was sie wusste, versuchen Roy trotzdem nicht zu sehr zu schaden. Nichts zu persönliches zu verraten, nur... das Nötigste, wenn man es so wollte. Stumm rutschte Gracia also von ihrem Bett runter und lief nachdenklich in Strümpfen nach draußen auf den Gang. Er war nur spärlich beleuchtet, von dem Licht dass durch die Fenster von draußen rein schien. Fast schon gruselig... Angsteinflößend... Ohne wirklich auf den Weg zu achten folgte sie dem Gang und stand dann irgendwann vor einer Zimmertür. Lautlos schlich sie rein... es war das Zimmer ihrer Eltern. "... Ich muss das machen... tut mir Leid..." flüsterte sie sich leise zu, schlich zu dem Bett ihrer Eltern... und kuschelte sich schließlich zu ihnen unter die Decke. Vorsichtig, natürlich... aber trotzdem. Einmal tief durchatmen... alles würde gut werden...

[Maron]

Die Nacht war für Noctis und Miya alles andere als ruhig gewesen. Letztgenannte plagte sich mit Alpträumen und Noctis wurde mit ihr immer wieder wach. Beruhigte seine Frau und sie versuchten weiter zu schlafen. Die Störung in den frühen Morgenstunden aber war eine andere.
Noctis merkte, wie Gracia aufs Bett und unter die Decke gekrochen kam. Egal wie leise und vorsichtig sie es getan hatte. Er drehte sich direkt zu ihr um und stützte sich etwas auf die Ellenbogen. "Gracia? Was is' denn los? Ist was passiert?"
Kaum eine Minute später ging eine der Nachttischlampen an. Die auf Miyas Seite. Die blonde Frau war auch aufgewacht und sah direkt besorgt zu ihrer Tochter. Im selben Atemzug wie Noctis setzte sie sich dann auf. Die Erschöpfung des Tages war so ziemlich verflogen, konnte man sagen.
Miya: /"Sie..ist ja noch angezogen...hat sie etwa noch nicht geschlafen? Was hat sie dann die ganze Zeit getrieben...?"/
Auf diese inneren Fragen kam Noctis anscheinend gar nicht. Er legte nur den Arm um seine Tochter und sah fragend zu ihr. Fragend...irgendwie besorgt..aber ruhig.

[Kairi]

"Ich... nein, es ist nichts passiert..." antwortete Gracia leise und ruhig. Beruhigend, auch irgendwie. Sie sollten sich keine Sorgen machen... nicht zu sehr. Natürlich. Ihre Eltern hatten sofort mitbekommen, dass sie gekommen war. Sie wusste nicht ob sie sich darüber freuen sollte oder eher nicht... es war einfach komisch im Moment. ... Zumal irgendwo tief in ihr drinne auch wieder eine gewisse Angst auf kam. Angst vor dem was vielleicht kommen konnte und... "Ich... ich... ich wollte euch nur... nur etwas sagen..." murmelte sie schließlich und... setzte sich auch wieder auf. Neben ihren Vater, unter dessen Decke sie ja auch größtenteils gewesen war. "... Ich weiß, das ist jetzt irgendwie nicht die richtige Zeit, aber... ich wusste nicht wann und wie ich das sagen sollte......"
Wieder eine kurze Pause. Nochmal tief durchatmen. Augen kurz zu... /"Alles wird gut...."/ "Ich... ich hab... ich hab euch ja erzählt, dass mir da schon 2mal dieser eine... Junge über den Weg gelaufen ist. Einmal in Traverse, einmal hier in Gaya..." Nochmal atmete sie tief durch, fummelte sich 'nervös' an ihren Händen/ Fingern herum, drückte sie... dann sah sie ihre Eltern an. "... Der Junge, das war Roy. Der, der gestern da war. Hier war. Er hat in meinem Zimmer gewartet, wie Al und ich gesagt haben, als ihr uns... das mit mir gesagt habt." Sie schluckte etwas und senkte den Blick wieder. "... Ich wollte ihn weg schicken, aber... irgendwie sind wir dann doch in ein Gespräch gekommen. Er hat mir Sachen erzählt... dass er einen Boss hat, der ihn zu Dingen zwingt. Er hat mir Narben und Verletzungen gezeigt die er bekommen hat, weil er irgendetwas nicht richtig gemacht hat. Einige waren richtig groß und... es hat mich gewundert, dass er mit ihnen überhaupt überlebt hat. Ich hab ihn geheilt und... ....." Sie sah jetzt zu ihrem Vater auf. Vollkommen ernst, aber auch... "... Er... er hat gesagt, dass er damit zutun hat. Mit den Menschen, die diese Morde ausführen... er... er ist einer von ihnen. Und... und ich glaube er wird gezwungen sie auch mit auszuführen..." Nochmal tief durchatmen... dann lag sie in den Armen von Noctis. Sie hatte Angst, das merkte man. Angst und irgendwie auch Sorge. Wegen eben diesem Jungen. Wegen Roy.

[Maron]

Schon als Gracia angefangen hatte, als sie gesagt hatte, dass sie ihnen ja von diesem Jungen erzählt hatte, war Noctis merklich angespannter geworden. Miya...ihr Mund klappte ein Stück auf...als es hieß, dass dieser Junge Roy war. Also hatte sie ihr Gefühl, das sie beim Frühstück hatte, nicht getäuscht... Sie rechnete schon damit, dass ihr Mann jede Sekunde aus der Haut fahren würde...aber dazu kam er nicht, weil Gracia weiter erzählte. Davon, dass hinter Roy ein Boss stand...dass der Junge Narben hatte, die Gracia geheilt hatte...die sie teilweise als so schlimm eingeschätzt hatte, dass sie sein Überleben gewundert hatte.
Gut...bis dahin hatte sich Noctis eigentlich schon fast wieder beruhigt...eher Mitleid mit Roy gehabt. Vielleicht hatten sich irgendwo sogar Gedanken hingemischt, dass und wie sie ihm helfen könnten. Dann aber sah seine Tochter zu ihm auf. Ernst...und erzählte weiter. Dass Roy mit den Morden zu tun hatte...dass er mit den Leuten zutun hatte, die dahinter steckten...und offenbar auch selbst involviert war. Gezwungenermaßen...wie sie vermutete. Trotzdem. Bei dem Gedanken, dass dieser Junge den ganzen Tag...und offenbar auch noch eine ganze Weile abends ALLEIN mit seiner Tochter war, wurde ihm schlecht...und eine gewisse Wut kochte in ihm auf. Der 'Verdacht' dass einer von Roys Fällen eben Gracia war, überschlug sich nahezu. Die Angst, die er von Gracia aus spürte als sie in seinen Armen lag, machte es irgendwo auch nur noch mal schlimmer. Die Sorge...'übersah' er...mehr oder weniger.
Miya hatte die Hand vor den Mund geschlagen und...irgendwie...'verloren' geradeaus gesehen. Ihr ging es wahrscheinlich ziemlich ähnlich, wie ihrer Tochter. Angst...eben um diese und doch irgendwo eine gewisse 'Sorge'. Das Schicksal von Roy - sofern er Gracia die Wahrheit gesagt hatte - war grausam. Grade, wenn sie überlegte, dass Alex nicht viel älter war...und die Vorstellung, wie es wäre, wenn er so aufgewachsen wäre...es schmerzte.
Nur langsam drehte sie den Kopf zu ihren beiden Lieben um. In Noctis' Blick konnte sie schon fast seine 'Entscheidung' ablesen....die er fünf Minuten später 'verkünden' wollte...
Noctis: "Er wird...", seine Stimme war fest aber...
Miya: "...Hilfe bekommen."
Noctis: "Bitte?"
Miya: "Er ist doch nur ein Kind, das zu solchen Taten gezwungen wird...wahrscheinlich selbst unter Morddrohungen. Meinst du nicht, es muss etwas dran sein, wenn Alex und...und auch Gracia ihm vertrauen?"
Noctis: "Irgendwann gewöhnt man sich aber an sowas...und ich werde nicht derjenige sein, der meine Tochter ins offene Messer rennen lässt!"
Miya: "...Wenn er sie wirklich von sich aus umbringen wollte...dann hätte er es vorhin tun können. Gracia...in wiefern meinst du, könnte man ihm helfen...würde er sich helfen lassen?"
Noctis: /"...Typisch...einfach typisch...wo nehmen die beiden nur ihre positive Denke her??? Und diese RUHE????"/
Miya: /"...Gib dich bitte nicht der falschen Annahme hin, dass ich mir keine Sorgen mache...dass ich keine Bedenken hab..."/

[Kairi]

Gracia hatte die ganze Wut von ihrem Vater ganz genau gespürt. Ganz genau. Und sie sschürte ihre Angst nurnoch weiter. So weit, dass ihr fast schon die Tränen kamen... so wurden nur ihre Augen feucht. Eine ganze Weile war es ruhig gewesen. Fast 5 Minuten in denen Noctis und Miya diese Informationen erstmal sacken lassen mussten... Es war klar, dass sie beide wohl unterschiedliche Reaktionen darauf haben würden. Miya eher gefühlvoll und Noctis... durchgreifend. Es war klar gewesen. Sehr klar und... in den kleinen Gespräch von den beiden kam eben das gleich wieder raus. Miya hielt Noctis mehr oder weniger davon ab gleich alle Register zu ziehen, wollte Roy lieber helfen... eine riesige Welle Erleichterung, Liebe und Dankbarkeit ihrer Mutter gegenüber wusch sich durch Gracia. Ihr letztes Argument war genau dasselbe, dass sie sich selbst auch schon gegeben hatte. Wenn er sie hätte ermorden wollen, hätte er das schon tun können. Er hatte nicht gehen wollen. Er hatte - wie sie am Ende deutlich gespürt hatte - eine Art... 'Angst' vor der kommenden Strafe gehabt...
"Ich... ich weiß nicht wie man ihm helfen kann..." Sie drückte sich aus den Armen ihres Vaters, wischte sich mit den Händen über das Gesicht und sah wieder zu ihrer Mutter. Sich eine lange Haarsträhne über die Schulter holend und eben diese jetzt glattstreichend. "Bereit wäre er. Er hat gesagt... sobald er 18 ist, wird er... von seinem Boss fliehen können, wenn er schnell genug ist. Dann will er ein Leben nach seinen eigenen Regel leben. Mit seiner eigenen Einstellung, die sich gründlich von der seines Bosses unterscheidet. ich weiß nicht, warum erst mit 18... vielleicht... vielleicht hat er irgendeinen Zauber auf sich oder so... er meinte, dass die anderen, die um diesen 'Boss' sind gefügiger sind als er. Vielleicht... vielleicht hat die, die aufgetaucht ist diesen Zauber ja auch? ... ich... ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er da selbst weg will, aber nicht kann. Wegen diesem... Boss. Dessen Befehlen er sich nicht wiedersetzen darf, weil er eben... sonst... misshandelt wird."

[Maron]

Grummelnderweise verzog Noctis etwas das Gesicht. Obwohl es ihm eigentlich hätte klar sein sollen, dass Miya und Gracia so ziemlich dieselben Ansichten hatten. Dass sie ihn in Schutz nahmen...scheinbar die Tatsache, was er schon getan hatte, ignorierend.
Miya: "Mit 18 erst...mh....Schatz..du hast doch vorhin erzählt, dass diese Frau ein Zeichen auf der Brust - wieso auch immer du dahin gesehen hast - hat...könnte es sein, dass..?"
Noctis: "Davon schien ihr 'Anfall' auszugehen. Was sonst dahinter steckt und ob das noch andere Leute haben könnten, weiß ich beim besten Willen nicht."
Miya: "Ist dir nichts aufgefallen, als du ihn geheilt hast?"
Noctis: /"Wahrscheinlich nicht, sonst hätte sie es schon gesagt..."/
Miya: "Du könntest die Frau auch..nachher mal fragen, ob noch andere dieses Zeichen haben."
Noctis: "Kann ich auch machen...*seufz*..ihr seid beide zu gutmütig, wisst ihr das?" Er sah zwischen den beiden umher und schüttelte leicht den Kopf.

[Kairi]

"Nein, da war nichts. Nicht da wo ich hingesehen hab. Also an den Armen und am Oberkörper..." Gracia warf einen ganz kurzen Blick auf ihren Vater, dann sah sie wieder zu ihrer Mutter... und seufzte kurz. "... Das... das wollte ich euch nur noch sagen... ich wusste nicht wann und wie und... ich wollte das nicht vor Alex machen..." murmelte Gracia schließlich noch... und lies sich schließlich wieder richtig auf das Bett sinken. Kuschelte noch ein wenig mit ihren Eltern... es war ein wundervolles Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zwischen ihnen. Beide hatten ihre Arme um sie gelegt und dieses Gefühl so vermittelt... es war wundervoll.

Trotzdem. An Schlaf war bei Gracia nicht zu denken. Das war auch der Grund warum sie sich kaum eine Stunde später wieder vorsichtig zurück zog... und wieder in ihr Zimmer zurück ging. Noch immer war es dunkel draußen und der Gang war immernoch gruselig... und tief in ihr drinne fragte sie sich jetzt, was passieren würde.
Stumm setzte sie sich ans Fenster, öffnete dieses und lies sich die Nachtluft ins Gesicht wehen. Sie war kühl und half über alles klarer denken zu können. Hatte sie das richtige getan? ...

[Maron]

Nicht nur Gracia, auch ihre Eltern genossen diese kurze, gemeinsame Zeit...diese knappe Stunde. Alles fühlte sich sicher an...und die Gedanken an Dinge, die vielleicht passieren könnten, waren in weite Ferne gerückt. Dass sie es tatsächlich schafften, zumindest zu dösen, war ein kleines Wunder für sich. So merkten beide kaum, dass Gracia wieder zu sich ins Zimmer ging...
...in welchem gar nicht so lange Zeit später tonlos ein schwarzes Portal erschien. Aus ihm trat ebenso leise Roy. Wie er in DWDNW schon vermutet hatte, ging langsam die Sonne in Gaya auf. Ein leichter rötlicher Schleier legte sich über den heller werdenden Himmel.
Das einzige Geräusch, das von ihm ausging, war das Erscheinen seines Schlüsselschwertes einpaar Augenblicke später. Zuvor musste er sich allen Ernstes dazu ermutigen, es zu tun...Aber viel Zeit für irgendeine Reaktion blieb Gracia nicht...eigentlich gar keine. Kaum war die Waffe erschienen, hatte Roy sie schon benutzt, um die 16-Jährige bewusstlos zu schlagen. Durch einen Schlag mit der Rückseite auf ihren Kopf. Das Mädchen sakte am Fenster zusammen...
Roy: /"Tut mir Leid..."/ Mit diesem Gedanken ließ er sein Schwert wieder verschwinden. Keine zwei Sekunden später waren er und Graci auch schon wieder verschwunden.
--> DWDNW

[Kairi]

Von all der Aufregung der Nacht hatten Sharlyn und Rei unten in ihrem Haus freilich nichts mitbekommen. Sie hatte ruhig geschlafen. Aneinander gekuschelt in ihrem warmen Bett. Ruhig... Noch am Abend hatte sie darüber geredet ob sie am nächsten Morgen zum ersten Mal seit langem vielleicht sogar wieder hoch kommen würden. Zum gemeinsamen Frühstück zusammen mit Noctis, Miya, Genesis und den Kindern. Schon seit Rei sich diese Verletzung zugezogen hatte.
Auf jeden Fall waren beide heute schon relativ früh auf den Beinen. Verhältnismäßig früh und machten sich fertig. Duschen, Anziehen, Rei's Schiene richten und den Verband erneuern... die Wunde sah schon besser aus, die Medizin schien endlich richtig zu wirken, das Loch in seinem Bein war schon um einiges kleiner, selbst laufen konnte er jetzt schon ein paar Schritte ohne Krücken. Sharlyns Kommentar dazu war nur ein relativ entnervtes: "Klar. Erst tut sich monatelang nichts und jetzt kommt es wieder ganz plötzlich..." woraufhin Rei nur etwas gelacht hatte.
Fast eine halbe Stunde vor ihrer normalen Zeit waren sie dann so weit und gingen aus dem Haus, langsam Richtung Schloss hoch. Es dauerte bis der Mann dort hoch gehumpelt war. So lange, dass sie fast wieder zu spät dran waren. Auf jeden Fall begrüßten sie dann Genesis und Grace, bei letzterer stellten sie sich noch vor. Die beide auch mit runter gekommen und irgendwie wurden sowohl Sharlyn als auch Rei innerlich fast schon fragend. Noctis und Miya waren doch normalerweise um diese Zeit schon lange unten. Und wenn die beiden nicht, dann doch auf jeden Fall Gracia! Dass Alex eine Schlafmütze war, war ja bekannt, aber...
Sharlyn: "... Stimmen unsere Uhren nicht?"
Grace: "... Ich glaube schon... G...Genesis hat sich auch schon gefragt wo König Noctis und seine Familie bleibt."
Rei: "Noch ist nicht aller Tage Abend. Warten wir noch etwas. Niemand hat es zum Gesetz gemacht, dass immer alle pünktlich sein müssen." /"Obwohl es doch seltsam ist..."/

[Maron]

Während alle anderen - Sharlyn, Rei, Genesis und Grace - schon unten warteten...sich sogar fragten, ob nicht vielleicht irgendwas passiert war, waren Noctis und Miya eben erst aus ihrem Zimmer gekommen. Letztgenannter ging es irgendwie nicht gut...sie hatte ein schlechtes Gefühl. In ihren Augen schien der Himmel über Gaya noch dunkler als sonst. Nicht mal Noctis' liebevoller Arm, den er ihr um die Schulter gelegt hatte, konnte dieses schlechte Gefühl irgendwie unterdrücken.
Auf dem Weg zur Treppe trafen sie auf eine Bedienstete, die offensichtlich gerade auf dem Weg war, Alex zu wecken. Ansonsten würde er das Frühstück sicherlich komplett verschlafen. Es war dieselbe Frau, die sich gestern auch um Grace gekümmert hatte.
Lucy: "Guten Morgen! Stimmt etwas nicht?"
Miya: "Nein, nein...alles in Ordnung. Ist Gracia schon wach?"
Lucy: "Soweit ich weiß, nicht. Ich wollte sie wecken, sobald Alex auf den Beinen ist."
Noctis: "Schon gut, wir werden uns darum kümmern."
Lucy: "Gut."
Die Frau ging weiter den Gang entlang, bis zu Alex' Zimmer. In die entgegengesetzte Richtung liefen Noctis und Miya. Sie klopften kurz an die Tür ihrer Tochter, warteten einen Moment...nichts zu hören. Auch keine Dusche. Vermutlich lag sie noch im Bett und hatte sie gar nicht gehört. Also gingen sie rein...

...doch was sie sahen, verschlug ihnen die Sprache und ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Ihre Augen waren aufgerissen. Noctis' Arm war von Miya weggerutscht. Ihre Mienen entglitten.
Das Fenster war weit geöffnet...und an der Scheibe - das war für beide sogar aus der Distanz zu erkennen - klebte Blut. Der blonden Frau wurde schlecht...schwarz vor Augen. Sie schlug beide Hände vor den Mund. Tränen liefen ihre Wangen herunter, als sie auf die Knie ging. Sie wimmerte den Namen ihrer Tochter...ihre Tränen wurden immer zahlreicher und größer...
Noctis...stand nur geschockt...unverändert neben seiner Frau. Er sah zum Fenster rüber. Alles verwischte. Die Realität verwischte. Furchtbare Gedanken und Vorstellungen mischten sich in seinen Kopf. Merkte er, dass auch ihm Tränen der Verzweiflung...der Angst liefen? Wahrscheinlich nicht. Er merkte auch nicht, wie er langsam ebenfalls auf die Knie ging. In der Ferne hörte er einen Schrei...weinerlich, gebrochen...und doch so laut und verzweifelt, dass er das gesamte Schlossparlament zum Stillstand brachte. Alles und jeder blieb stehen...
Das nächste, was er merkte war, wie er sich wie ferngesteuert ein Stück umdrehte und Miya in seine Arme zog. Ihr Gesicht war komplett nass von den Tränen, ebenso wie ihre Hände, über welche sie liefen. Sie zitterte am ganzen Körper....

[Kairi]

Mit einem Schlag, mit einem einem lauten, verzweifelten Schrei stand das gesamte Schlossparlament still. Alles und jeder hielt die Luft an und starrte in eine Richtung. Dort hin wo Gracias Zimmer war. Ob es nun sichtbar war oder nicht... es war egal. Nur eine einzige Sache war sicher: Jeder wusste sofort, dass etwas Schreckliches passiert sein musste.
Genauso schnell wie Lady einen Schritt zurück, weiter zur Wand, gegangen war als der Schrei durch das Schlossparlament hallte, hatten Sharlyn und Rei sich kurz zu genickt. Keine Sekunde später war Sharlyn dann schon auf dem Weg die Treppen nach oben. Dort hin wo alle wusste, wo der Schrei gefallen war. Zu Gracias Zimmer. Die Tür stand noch halb offen. Und man sah schon von draußen, dass das Fenster sperrangelweit auf war. Ein eisig kalter Wind wehte aus dem seltsam dunklen Zimmer. Die hellen, langen Vorhänge an den Fenstern wehten traurig im Wind und an der Fensterscheibe, sowie am Fensterbrett klebte noch glänzend rotes Blut. Es war noch nicht getrocknet?
Miya und Noctis saßen fast in der Mitte des Zimmers. Arm in Arm. Die Frau weinte bitterlich, sie zitterte unheimlich und Noctis... /"Gracia...!"/ ....
"Was ist passiert?!" Zwischen einer ganzen Horde Bediensteten rannte Alex hervor und wollte direkt ins Zimmer... er wurde von Sharlyn mit beiden Händen festgehalten und nach einigen Sekunden beinahe nieder gerungen. "Alex! Alex, beruhig dich!" Sie hielt ihm - wie es schien mühelos - beide Hände auf den Rücken und hielt ihn so, dass er nichts sehen konnte. "WAS IST PASSIERT?!" "Alex, bitte! Du hilfst deinen Eltern nicht in dem du jetzt überstürzt handelst!!" Sie hielt ihn so fest es ging...

... und fast eine Minute später beruhigte er sich. Sharlyns Griff wurde lockerer, als er sich zu der Frau umdrehte. Mit angsterfülltem Blick... "Was ist passiert...?" flüsterte er leise.
Sharlyn: "... Deine Schwester ist verschwunden." Wie ein Auto sah Alex zu ihr... wandte sich dann um und... sackte nach 2 Schritten in sich zusammen. Weinend. "Lucy? ..."
Lucy: "... J... ja?"
Sharlyn: "... Nimm ihn mit nach unten und sag Genesis und Rei bescheid. Wir müssen sie finden."
Lucy: "Wie... wie... wie ihr wollt. Komm her..." Sie half Alex hoch und führte den Jungen wie mechanisch die Treppe runter... während Sharlyn sich wieder zu Noctis und Miya umdrehte. Leise kam sie rein... und hockte sich vor beide. Zog sie in ihre Arme... "Kommt her... geht nach unten zu Alex. Beruhigt euch erstmal... Ich kümmere mich um das hier. Gut?" ... Sie zog die beiden hoch... und führte sie aus dem Zimmer raus. Nach unten. Zu Alex... wo der Junge seinen Eltern sofort in die Arme lief.

[Maron]

Dass noch jemand dazu kam, dass Alex und Sharlyn kamen...Letztere ihn erst beruhigen musste und dann mit Lucy nach unten schickte...das alles merkten Noctis und Miya nicht. Sie bekamen es nur wie durch einen dicken, festen Schleier mit. Ein Schleier? Das war schon kein Schleier mehr...für Miya war es schon ein schwarzes Brett oder sowas. Sie sah nichts mehr, hörte nichts mehr. Fühlte nur noch ihren Schmerz und die Tränen, die nicht stoppen wollten...die sie auch selbst nicht stoppen wollte...konnte...
Wie blind, wie aus dem eigenen Körper verbannt gingen sie, von Sharlyn geführt, nach unten in die Küche. Hatte zumindest einer von ihnen Sharlyns Umarmung richtig gemerkt? Noctis ja...er hatte auch - anders als Miya wahrscheinlich - ihre Worte gehört. Lachte innerlich sogar nüchtern darüber. Sich beruhigen? Das war unmöglich...man konnte es vielleicht unterdrücken, verstecken, schlucken....aber sich wirklich beruhigen? Nein...
Als Alex auf sie zu lief, nahm seine Mutter erstmals die Hände weg und schloss die Arme dafür um ihren Sohn. Irgendwie...tatsächlich fest, als wolle sie ihn halten...hier halten..und selbst Halt suchen. Noctis' Arme waren auch da...sie waren alle drei zusammen. Drei...das war nicht richtig...sie waren schon seit Jahren nicht mehr zu dritt...

Es war nicht ganz klar, wie lange sie so da gestanden hatten, bevor Genesis und Lucy sie getrennt und auf die Stühle gesetzt hatten. Drei Tassen Tee standen auf dem Tisch vor ihnen. Aber sie wurden eher ignoriert...grade der eindeutig etwas stärker gebrühte Schlaf- und Nerventee vor Miya. Sie sah einfach nur geradeaus. Verloren...übermäßig besorgt. Immer noch weinend.
Genesis: "Macht euch keine Gedanken...wir finden sie. Unversehrt."
Noctis: "Erwartest du...erwartet ihr, dass ich einfach hier sitze und bete?", er sah das erste Mal seit er hier unten war auf. Vorher hatte er mehr oder weniger auf den Tisch gesehen. Die Hände locker verschränkt vor dem Mund, mit den Ellenbogen auf dem Tisch gestützt. Abwesend...
Genesis: "Ich denke nur nicht, dass es gut wäre, wenn du Miya allein lässt. Du solltest hier bleiben...wenn wir nicht ausreichen, rufen wir die SEEDs dazu."
Noctis: "Sie ist meine Tochter..."
Genesis: "Wir schaffen das schon...vertrau uns einfach."
Einen kurzen Moment lang trafen sich ihre Blicke...fest und von beiden unnachgibig.
Noctis: "...."
Genesis: "Gut, dass wir das geklärt haben. Hilfst du auch mit, Grace?"

[Kairi]

Während allem was passiert war. Während jeder einzelnen Sekunde hatte Grace sich weit, sehr weit im Hintergrund gehalten. Hatte eigentlich nichtmal vor gehabt mit in die Küche zu kommen... und als sie dann drinne war, hielt sie den Kopf gesenkt. Der Gesichtsausdruck schuldbewusst. Schuldbewusster denn je. Und überhaupt... Sie sah einfach zu Boden, hielt sich mit einer Hand den anderen Ellbogen und sah nur ganz selten zu Noctis auf. Zu Miya sah sie nicht. Nicht aus Arroganz oder so... nein. Einfach weil sie das nicht ertragen konnte. Diesen Schmerz besonders in den Augen der Mutter. Einen Schmerz den sie niemandem gewünscht hatte... niemals. Nicht ein einziges Mal, selbst als sie noch bei Thadras gewesen war. Warum nicht? ... Ganz einfach. Sie hatte selbst mal jemanden verloren. Ihren jüngeren Bruder. Und darüber... war sie niemals hinweg gekommen. Allein beim Gedanken daran wurde der Griff um ihren Ellbogen eine Sekunde lang fester.
Das erste Mal als sie auf sah, war als Genesis das Wort an sie richtete. Sie sah nur kurz zu ihm hoch, fast schon scheu, wenn man es so nennen wollte... ja. Sie fühlte sich unheimlich unwohl und überhaupt. "J-ja... ja, ich... ich helfe mit..." Ein kurzer Schmerz stach durch ihre Brust, wegen welchem sie kurz nach hinten weg zuckte, den Blick wieder senkte und eine Hand dort hin legte, wo das Mal war. "... Soweit ich kann."

Rei: "Wir müssen sowieso in Traverse bescheid geben. Wenn wir sie lebend finden wollen muss das schnell passieren. Und wir müssen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen."
Sharlyn: "Stimmt. Selbst wenn die SEED nicht aktiv bei der Suche beteiligt sind können sie die Augen offen halten und gegebenenfalls Hinweise weiter geben."
Rei sah zu Miya, Noctis und Alex - welcher neben seiner Mutter einfach nur zu Boden sah - und seufzte dann innerlich. "Noctis. Ich weiß, dass das jetzt alles andere als einfühlsam oder sowas klingt... aber ich muss das fragen. Ich kenne Gracia. Sie spürt es wenn irgendetwas im Anmarsch und würde irgendjemandem mit Sicherheit 'Hinweise' geben..."
Sharlyn: "... hat sie euch noch irgendetwas gesagt? Irgendeinen Hinweis gegeben, wer das gemacht haben könnte?"

[Maron]

Leicht nickend wandte Genesis sich..erst einpaar Sekunden nach ihrer kompletten Antwort wieder von Grace ab und sah zu der...unvollständigen Familie zurück. Alex und Miya waren komplett abwesend...wie schaffte Noctis es, sich wieder..halbwegs gefangen zu haben?
Die Frage von Rei und Sharlyn brachte einen Moment der absoluten Ruhe in die Küche. Sogar Miya hörte in dem Moment auf zu weinen...sah sogar auf. Zu Rei, zu Sharlyn...zu Noctis. Nebenbei - das bekam sie gar nicht mit - rückte eben dieser ihr ihre Tasse näher ran. Wäre sie jetzt in der Lage, ihn wirklich ganz genau zu mustern, würde sie erkennen, wie er darüber nachdachte...über diese Frage. Die Antwort war klar, auch ihr...wieso dachte er dann trotzdem nach? Er war ja sowieso...'misstrauisch' gewesen.
Noctis: "...Miya..Alex....geht bitte. Ihr müsst euch das nicht länger antun...das alles nicht noch mal hören. Nehmt eure Tassen mit und trinkt den Tee auch...er hilft....", murmelte er leise...ohne einen der beiden anzusehen.
Bis sie seiner Bitte...seiner Aufforderung nachkamen, dauerte es noch eine knappe Minute. Das zumindest seine Frau immer noch zittrig war, bis zum Maximum, nahm eine Bedienstete die Tasse Tee für sie mit.
Noctis: "...Sie hat uns diese Nacht etwas über Roy erzählt, was er ihr selbst gesagt hat...[...]", er erzählte den restlichen Anwesenden, was Gracia ihm und Miya anvertraut hatte.
Genesis: "Also liegt der Verdacht nahe, dass dieser Roy dahinter steckt...mehr oder weniger."
Noctis: "...Ja." /"...Es gibt kaum Zweifel daran...wäre sein 'Boss' direkt dahinter...hätte er sie doch nicht noch mitgenommen....."/